Kammern erwarten Einbruch landwirtschaftlicher Unternehmensergebnisse

Die Prognose des Verbands der Landwirtschaftskammern fällt düster aus: Für das laufende Wirtschaftsjahr werden im Durchschnitt niedrigere Unternehmensergebnisse erwartet. Je nach Produktionszweig und Region rechnet der Verband mit bedrohlichen Einbrüchen.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich für landwirtschaftliche Betriebe im laufenden Wirtschaftsjahr erheblich verschlechtert. Im Durchschnitt sind niedrigere Unternehmensergebnisse zu erwarten, regional und je Produktionszweig sogar bedrohliche Einbrüche. Das prognostiziert der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) mit Verweis auf die Buchführungsergebnisse von Haupterwerbsbetrieben aus dem Wirtschaftsjahr 2017/18 und den ersten sechs Monaten von 2018/19 sowie Trendanalysen. Laut VLK, ist die Dürre des Jahres 2018 eine der Ursachen für den zu erwartenden deutlichen Einkommensrückgang.

Vor allem der Norden betroffen

Im Norden habe die extreme Witterung tiefe wirtschaftliche Spuren hinterlassen. Die Landwirte in Schleswig-Holstein und Niedersachsen dürften 35 % bis 50 % ihres vorjährigen Unternehmensergebnisses verlieren und müssten sich mit etwa 45.000 Euro im Mittel begnügen. Die südwestlich gelegenen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland seien weniger betroffen, führte der VLK aus. Für beide Bundesländer würden Gewinne um die 54.000 Euro im Mittel der Unternehmen erwartet. Dort ziehe der Ackerbau den Durchschnitt nach oben.

Sinkende Preise, steigende Kosten

Die Landwirtschaftskammern verweisen auf den Rückgang der Milch-, Rindfleisch- und Schweinepreise sowie auf weiter steigende Kosten. Im Ergebnis ließen sich in keiner Hauptausrichtung der Landwirtschaft die eingesetzten Faktoren voll entlohnen. Besonders hart treffe es die Schweinehalter. Die für 2018/19 berechneten Unternehmensergebnisse der Veredlungsbetriebe lägen zwischen nur 19.000 Euro für Niedersachsen und 27.000 Euro für Nordrhein-Westfalen; das korrespondiere mit einer Verschlechterung von 70 % sowie 44 %.

Die Ergebnisse der Futterbaubetriebe dürften laut der VLK-Prognose aufgrund der niedrigeren Milchpreise bei gleichzeitig deutlich höheren Futtermittelausgaben um ein Viertel bis gut die Hälfte nachgeben. Erreicht werden dürften hier dem Verband zufolge Gewinne von durchschnittlich 52.000 Euro bis 62.000 Euro.

Neben den sich abzeichnenden niedrigeren Unternehmensergebnissen bleibt laut VLK zu bedenken, dass auch gesetzliche Einschränkungen in der Schweinehaltung und im Baurecht sowie die Umsetzung der verschärften Düngeverordnung den landwirtschaftlichen Strukturwandel voraussichtlich weiter beschleunigen werden.

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