Jagdrechtsnovelle: Debatte in Werl

Zur vierten Regionalkonferenz des Landesjagdverbandes (LJV) NRW in Werl kamen mehr 3000 Jäger, um die Diskussion mit Landespolitikern aller im Landtag vertretenen Parteien zu verfolgen.

Beeindruckend war die Zahl der Jäger, die am Dienstagabend an der vierten Regionalkonferenz des Landesjagdverbandes NRW in Werl teilgenommen hat. Nach Angaben des LJV hatten sich etwa 3.000 Jäger auf den Weg in den Kreis Soest gemacht. Da die Stadthalle sie nicht alle fassen konnte, hatte der LJV zwei Schützenfestzelte aufgebaut, in die die Diskussionsrunde mit 13 Landtagsabgeordneten aller Parteien auf Leinwände übertragen wurde.

Die Diskussion ähnelte der in Köln und in Münster. Es wurde deutlich, dass zwischen den Abgeordneten von SPD und den Grünen sowie Jägern, CDU und FDP große Differenzen bestehen. Rainer Deppe (CDU) etwa warnte die SPD, sich beim Jagdrecht vor „den Karren der Grünen“ spannen zu lassen. Er ist besorgt, dass die SPD im Vorfeld der Jagdrechtsnovelle zwar diskussionsbereit ist, das Gesetz dann doch so durchwinke, wie der kleine Koalitionspartner es wünsche.

Konferenz in Bielefeld
Die fünfte und letzte Regionalkonferenz des LJV zur Novelle des Jagdgesetzes in NRW findet am Dienstag, 18. November, in Bielefeld statt.

Verbot für Baujagd und Totschlagfallen

Norwich Rüße und Manuela Grochowiak-Schmieding von den Grünen zeigten sich in vielen Punkten wenig diskussionsbereit. Wenn die Liste der jagdbaren Arten verringert werde, würden es die Jäger kaum merken, weil überwiegend Arten mit ganzjähriger Schonzeit gestrichen würden.

Rüße stellte den Jägern zudem die Erfolge ihrer Hege in Abrede. Es seien andere Faktoren, die für den Artenrückgang wesentlich wichtiger sind, beispielsweise die Landwirtschaft. Das führte unter den Zuhörern zu massivem Protest. Auch bei der Baujagd auf Fuchs und Dachs sowie bei der Jagd mit Totschlagfallen scheint das Verbot unausweichlich.

Mit Blick auf das Verbot von bleihaltiger Munition einigten sich alle Diskussions-teilnehmer darauf, dass dieses in den Zuständigkeitsbereich des Waffenrechts falle und dafür sei der Bund zuständig.

Neues zur Jagdsteuer

Bei der Wiedereinführung der Jagdsteuer gab es eine interessante Wendung. Mark Hertel (SPD) schlug vor, eine Stellungnahme vom Landkreistag zur Jagdsteuer einzuholen. Denn die Landkreise bekommen diese Abgabe. Wenn der Landkreistag auf die Steuer verzichte, werde die Jagdsteuer nicht eingeführt, versicherte der SPD-Abgeordnete. Prö

Einen ausführlichen Bericht zur Konferenz in Werl lesen Sie in Wochenblatt-Folge 45/2014.