Imkerei ist "schick"

Traditionell werden beim Honigmarkt in Münster die besten Honige aus Westfalen-Lippe prämiert. Fachvorträge und eine Imkerfachmesse waren am Sonntag die weiteren Programmpunkte in der westfälischen Metropole.

Im und vor dem Schloss von Münster ging es am Sonntag ähnlich zu wie in einem Bienenstock: Es herrschte reges Treiben. Denn dort fand der diesjährige Honigmarkt statt.

Die Veranstaltung des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer Imker besuchten nicht nur Imker selbst. Bei goldenem Oktoberwetter nutzten auch viele Münsteraner die Gelegenheit und informierten sich an den Ständen.

Die Sieger der Honigbewertung
Frühtracht:
1. Platz: Johann Alofs, Imkerverein (IV) Anholt
2. Platz: Wilfried Glennemeier, IV Lippstadt
3. Platz: Hans Kuhlmann,
IV Burbach
Sommertracht fest
1. Platz: Margret Westmeyer, IV Warendorf
2. Platz: Georg Jedrasik,
IV Werdohl-Neuenrade
3. Platz: Gerd Klümper,
IV Bottrop
Sommertracht Flüssig:
1. Platz: Georg Leutnant,
IV Salzkotten
2. Platz: Heinrich Horstkemper, IV Mastholte
3. Platz: Ralf Seidel,
IV Störmede.

Die große Zahl an Besuchern spiegelt das gestiegene Interesse an Bienen und Imkerei wider. Wurde vor einigen Jahren noch der drastische Rückgang an Imkern beklagt, herrscht derzeit ein regelrechter „Boom“. So verzeichnete der Landesverband in diesem Jahr rund 1000 (!) neue Mitglieder, wie dessen Vorsitzender Dr. Thomas Klüner berichtete. Der Trend zur Bienenhaltung bietet insbesondere in den Städten neue Marktnischen.

„Ewaldbienenhonig“

„Imkerei war noch nie so präsent wie heute“, erklärte Judith Heimann. Insbesondere ökologische Gründe spielen bei der Bienenhaltung zunehmend eine Rolle. Mittlerweile sei es in der Stadt „schick“, Imker zu sein. Diesen Trend hat sich die 45-jährige Agraringenieurin, die auch als Obfrau für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Imkerverband Hamburg tätig ist, zu nutze gemacht: Seit 2014 betreibt sie Bienenhaltung im Vollerwerb, indem sie in und um Hamburg gut 50 Bienenvölker vermietet.

Hinter dem Mietpreis von 150–200 €/Monat/Bienenstock verbirgt sich ein „Rundum Sorglos“-Paket. Ihr Unternehmen stellt nicht nur die Bienenvölker auf. Es übernimmt auch die Anmeldung beim Veterinäramt, die Völkerkontrolle, Honig­ernte, -pflege und Abfüllen. In den Wintermonaten findet zusätzlich ein „Klönschnack“ statt, bei dem die Mieter der Völker über die Bienenhaltung informiert werden.

Selbst der Hamburger Fußballverein FC St. Pauli stellte neben dem Trainingsgelände Bienenvölker auf. Der Verein sammelt den „Ewaldbienenhonig“, benannt nach dem Trainer des Vereins, Ewald Lienen, der unter anderem über den Fan-Shop des Vereins als der erste Honig der Liga vermarktet wird. bp


Den vollständigen Artikel lesen Sie in Wocheblatt-Ausgabe 42.