Höhere Milchpreise, aber erst 2025

Das Bundeslandwirtschaftsministerium schätzt die mittel- und langfristigen Aussichten am Milchmarkt weiterhin als günstig ein.

Diese Aussichten seien nahezu unverändert und beinhalteten moderat steigende Erzeugerpreise, so der Parlamentarische Staatssekretär vom Agrarressort, Peter Bleser, auf eine Schriftliche Frage des Agrarsprechers der grünen Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff. Bleser verweist darin auf eine Projektion der Europäischen Kommission, nach der im Jahr 2025 mit einem Erzeugerpreis von 37 Cent/kg zu rechnen sei.

Die derzeitige Preismisere erklärt der Staatssekretär unter anderem mit der Steigerung der EU-Milchproduktion im vergangenen Jahr. Zudem ist die Erzeugung in den USA und in Australien saisonal gestiegen. Auch eine deutlich verhaltenere internationale Nachfrage nach Milchprodukten komme hinzu. Als Ursachen dafür nennt Bleser die schwächelnde Nachfrage Chinas, das russische Importembargo für Lebensmittel aus der EU sowie eine zunehmende Kaufkraftschwäche der erdölexportierenden Länder. In der Folge sei der Milcherzeugerpreis mittlerweile im EU-Durchschnitt auf unter 30 Cent/kg gesunken und stehe weiter unter Druck.

Ostendorff warf dem Ministerium und Ressortchef Christian Schmidt „Wirklichkeitsferne“ vor. „Wer sich in der aktuellen Situation allen Ernstes erdreistet, auf 2025 zu verweisen, dem fehlt jeglicher Kontakt zur Realität und den Betrieben“, so der Grünen-Politiker in seiner Reaktion auf die Regierungsantwort. Der Minister weigere sich, die Ursachen der Krise anzuerkennen und verschiebe das Handeln auf den „Sankt-Nimmerleins-Tag“. Schmidt blockiere ein gemeinsames Vorgehen, statt mit seinen europäischen Amtskollegen an einem Strang zu ziehen und deren Maßnahmen zur Mengenreduzierung effektiv zu unterstützen. AgE


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