Kreisverbandstag Herford-Bielefeld: Hin- und hergerissen

Die Landwirte sollen tier- und umweltfreundlicher arbeiten, stehen aber im globalen Wettbewerb. Über Lösungsansätze für diesen Spagat wurde beim WLV-Kreisverbandstag Herford-Bielefeld kontrovers diskutiert.

Die heimische Landwirtschaft steht zurzeit unter enormen Druck und befindet sich mitten in einem Entwicklungsprozess hin zu noch mehr Klima-, Tier- und Umweltschutz. Allerdings fehlt es an Lösungen zur Finanzierung der höheren Produktionsstandards, denn in den Regalen der Supermärkte und Discounter konkurriert die „Nachhaltigkeitsware“ aus Deutschland mit günstigen Importen aus aller Herren Länder.

Aus Sicht vieler Bauernfamilien passen die Erlöse für landwirtschaftliche Erzeugnisse jedenfalls nicht zum Aufwand für deren Erzeugung – schon gar nicht, wenn die Produktion ständig durch weitere Auflagen verteuert wird: So kann man im globalen Wettbewerb nicht bestehen, lautet die einhellige Kritik.

Doch was ist zu tun? Welche Wege führen aus dem Dilemma? Antworten und Lösungsansätze erhofften sich die mehr als 200 Landwirte beim WLV-Kreisverbandstag in Herford-Elverdissen unter anderem von Prof. Dr. Harald Grethe, Dr. Gero Hocker und Dr. Thomas Forstreuter. Grethe ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium, Hocker ist FDP-Bundestagssprecher für Landwirtschaft und Ernährung und Forstreuter seit Kurzem Hauptgeschäftsführer des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes in Münster. Die lebhafte und kontrovers geführte Diskussion zeigte indessen, wie weit die Meinungen auseinander gehen und wie viel Arbeit bei der Entwicklung von tragfähigen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft noch zu leisten ist. Die einen wollen höhere Verbraucherpreise, die anderen eine Umschichtung von Agrarprämien, um Produktionsnachteile auszugleichen. Auch ein "Gesellschaftsvertrag" wird ins Spiel gebracht.

Mehr dazu in Wochenblattausgabe 7 am 13. Februar.