Herausforderung Herdenschutzhund

Herdenschutzhunde stellen eine Möglichkeit für Schafhalter dar, ihre Herden vor dem Wolf zu schützen. Ortrun Humpert gibt Praxistipps zum Umgang.

Herdenschutzhunde bewachen ihre Herde rund um die Uhr. „Sie sind den größten Teil des Tages alleine und müssen eigenständig Entscheidungen treffen“, erklärt die Praktikerin. Sie kesseln die Schafe ein, um dann die Lücke zwischen Angreifer und Herde zu füllen – es müssen also mindestens immer zwei Hunde zusammenarbeiten. „Im Idealfall kommen erfahrene Herdenschutzhunde zu Schafen, die es kennen, von Hunden beschützt zu werden“, weiß Humpert. Die Realität sieht allerdings oft anders aus: Weder Hunde, noch Schafe, noch Schäfer sind mit der Situation vertraut und müssen erst lernen, miteinander umzugehen.

„Suchen Sie sich zur Eingewöhnung eine Gruppe dominanter Schafe aus, die Sie mit dem Hund zusammen einpferchen“, empfiehlt die Schäferin. Nach und nach können dann rangniedrigere Tiere hinzukommen. Nicht nur der Hund kann rigoros auftreten, auch einige Schafe haben ein rabiates Verhalten. Deshalb schade auch ein Schlupf für den Hund nicht.

Gemeinschaftsgefühl zwischen Hund und Schaf

Für das Gemeinschaftsgefühl zwischen Schafen und Hunden, ist es wichtig, dass die Hunde ihre Ration innerhalb der Herde aufnehmen. „Der Mensch muss in der Nähe bleiben und den Napf des Hundes verteidigen“, rät Humpert. So könne der Hund ungestört fressen.

Der wesentlichste Bestandteil der Ausbildung eines Herdenschutzhundes ist ihm klarzumachen, dass sein Territorium hinter dem Zaun endet und die Hürde unüberwindbar ist. Diese Prägung kostet Zeit: Es fängt mit Kleinigkeiten, wie dem Öffnen von Toren und Zäunen an. „Mal eben drüber klettern ist dann nicht mehr“, so Humpert. Herdenschutzhunde sollten aber auch auf ihren Namen und auf Kommandos hören und bestmöglich auch eine Leine kennen.

Mit Warnschilder informieren

Um unangenehme Begegnungen zwischen Passanten und Herdenschutzhunden zu vermeiden, sollten Warnschilder an den Zäunen angebracht werden. Sie informieren darüber, dass innerhalb des Zaunes Herdenschutzhunde die Schafe bewachen. Zusätzlich empfiehlt Humpert den Schafhaltern, ihre Telefonnummern an den Weiden zu hinterlassen.

Unklarheit herrscht noch in vielen Bereichen: Wie entwickeln sich die Föderrichtlinien zugunsten des Herdenschutzhundes, welchen Umfang wird der bürokratische Aufwand einnehmen, wie lässt sich der Versicherungsschutz gestalten und welche Auflagen müssen die Hundehalter erfüllen?

„Es gibt noch viel zu klären“, sagte Humpert.

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