Heimische Flusskrebse in Gefahr



In den nordrhein-westfälischen Gewässern leben derzeit fünf nicht heimische Flusskrebse und damit deutlich mehr als heimische. Meist seien sie unbedacht von Privatpersonen in Gewässer ausgesetzt worden. Darauf wies NRW-Umweltminister Johannes Remmel bei einem Besuch an der Aabachtalsperre, Kreis Paderborn, hin.

Das Problem: Amerikanische Flusskrebse übertragen eine tödliche Seuche, die Krebspest. Breche die Krankheit aus, würden die europäischen Edelkrebse innerhalb weniger Wochen sterben. Dann sei dieser Fluss oder See für immer für den Edelkrebs verloren, betonte Remmel.

Auch der größte Bestand in Nordrhein-Westfalen sei aktuell dadurch gefährdet: In der Aabachtalsperre lebten hunderttausende Edelkrebse; unterhalb der Talsperre seien jedoch Signalkrebse aufgetaucht, eine besonders aggressive amerikanische Flusskrebsart. Wenn nichts unternommen werde, steige die Gefahr, dass die Signalkrebse die Talsperre erreichten und die Krebspest übertragen werde.

Informationspolitik und Gegenmaßnahmen

In Nordrein-Westfalen wurde ein Dreistufenkonzept eingeführt, um die Probleme zu erkennen und wenn nötig aktiv dagegen vorzugehen. Laut Ministeriumsangaben werden in der ersten Stufe des Konzeptes die Probleme kartiert und vorbeugende Maßnahmen getroffen. Dazu gehöre zum Beispiel eine aktive Informationspolitik, um auf die Gefahr durch nicht heimische Arten hinzuweisen.

Ab der zweiten Stufe begännen die Gegenmaßnahmen zur vollständigen Tilgung einer nicht heimischen Art. In der dritten Stufe sei eine vollständige Tilgung nicht mehr zu erreichen. Hier könne nur noch versucht werden, mit aktiven Bekämpfungsmaßnahmen eine weitere Verbreitung an den wichtigsten Stellen zu vermeiden. AgE

www.edelkrebsprojektnrw.de