Nitratbelastung

Landesregierung lässt Grundwasser-Messnetz überprüfen und nachrüsten

Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat in erster Instanz 300 Messstellen überprüfen lassen. Ein erstes Zwischenergebnis verzeichnet an einigen Stellen Mängel. Wo erforderlich, sollen zusätzliche Messstellen installiert werden.

Circa 1.500 Messstellen werden in Nordrhein-Westfalen herangezogen, um die Beschaffenheit des Grundwassers unter anderem im Hinblick auf Nitrat zu beurteilen. In Zusammenarbeit mit einem externen Gutachter führt das Landesumweltamt (LANUV) derzeit eine Qualitätskontrolle des Messnetzes durch.

Das bisherige Zwischenergebnis: Insgesamt verfügt Nordrhein-Westfalen über ein funktionsfähiges und umfassendes Messstellennetz zur Beobachtung der Nitratbelastung des Grundwassers. Jedoch sind an einigen Stellen Mängel zu verzeichnen, die nun sukzessive behoben werden.

Mängel festgestellt

In einem ersten Schritt der Evaluation hatte das nordrhein-westfälische Umweltministerium rund 300 Messstellen überprüfen lassen, insbesondere jene, zu denen es Hinweise auf mögliche Mängel gab. "Wir sind uns der Verantwortung für unser Grundwasser sehr bewusst", sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. "Daher ist es auch erforderlich, dass die für das Monitoring verwendeten Messstellen dem Stand der Technik entsprechen und eine qualitätsgesicherte Probenahme sicherstellen."

10 Prozent der Messstellen mit Defiziten

Nach den bisherigen Untersuchungen ist festzuhalten, dass das Messnetz in Nordrhein-Westfalen belastbare und repräsentative Messergebnisse für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der Grundwasserverordnung (GrwV) liefert. Eine modellgestützte Ermittlung der Stickstoffeinträge in das Grundwasser bestätigt dies. Dennoch gab beziehungsweise gibt es an etwa zehn Prozent der Messstellen Defizite. Diese reichen von nicht vollständigen Messstellenunterlagen oder fehlender Absicherung gegen Beschädigung, bis zu Einschränkungen der Beprobbarkeit. Diese Mängel wurden und werden behoben. Zudem wurden fehlerhafte Messstellen ausgesondert, sukzessive ersetzt oder saniert, um eine Fehlinterpretation zum Beispiel der Nitratwerte auszuschließen.

Neue Messstellen geplant

"Weil die Qualität und Repräsentativität der Messstellen aufgrund verschärfter Düngeanforderungen aktuell in der Diskussion sind, wollen wir gerade in den Gebieten, in denen die Nitratwerte im Grundwasser deutlich überhöht sind, weitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung ergreifen", kündigte Ministerin Heinen-Esser an und fügte hinzu: "Unser Grundwassermessnetz in Nordrhein-Westfalen ist bereits eines der dichtesten und engmaschigsten Deutschlands. Unser Ziel ist nun, unsere Messstellen nach dem aktuellen Stand der Technik weiter zu optimieren und neue Standards in der Qualitätssicherung zu setzen. Darüber hinaus sind, wo erforderlich, auch neue Messstellen vorgesehen, um die Repräsentativität des Messnetzes weiter zu verbessern und eine differenziertere Betrachtung zu ermöglichen."

Derzeit werden vor allem die Messstellen mit erster Priorität überprüft, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Nitratkonzentrationen über dem Grenzwert von 50 mg/L
  • Lage in einem mit Nitrat belasteten Grundwasserkörper
  • Beeinflusst durch landwirtschaftliche Nutzung (Acker, Grünland)

Insgesamt handelt es sich dabei im nächsten Schritt um rund 280 weitere Messstellen, die in Zusammenarbeit des LANUV mit einem externen Gutachter noch vor Inkrafttreten neuer düngerechtlicher Regelungen zu prüfen sind. Bei relevanten Mängeln werden betroffene Messstellen auch hier entweder ausgesondert oder sukzessive ersetzt und saniert.