Grünland: So werden Sie die Gemeine Rispe los

Grünland liefert häufig trotz gutem Boden sowie ausreichenden Nährstoffen und Niederschlägen nur wenig gutes Futter. Dies ist oft auf eine schlecht gepflegte Grasnarbe zurückzuführen, bei der die Gemeine Rispe wertvolle Gräser verdrängt hat. Mit der richtigen Pflege bekommt man diese Verunkrautung in den Griff.

Über ihre oberirdischen Kriechtriebe bildet die Gemeine Rispe einen dichten Teppich, der die Grasnarbe allmählich regelrecht verfilzt. Mit einem Striegel lässt sich dieser Filz in der Regel gut entfernen. Bei trockenem Boden sollte man die Grasnarbe mehrmals diagonal mit scharf eingestellten Zinken bearbeiten.

Hohe Geschwindigkeiten von 10 bis 12 km/h fördern die Rotation der Striegelzinken und damit den gewünschten „Vertikutiereffekt“. Dabei wird die flachwurzelnde Rispe herausgekämmt, ohne dass andere wertvolle Gräser geschädigt werden.

Durch das Striegeln entstehen in der Grasnarbe mehr oder weniger große Lücken. Diese kann man während des Striegelns über einen auf dem Gerät mitgeführten Sämereienstreuer mit Grassamen in Form einer Übersaat wieder schließen. Sofern die Grasnarbe noch einigermaßen intakt ist, reicht eine Saatgutmenge von 10 bis 15 kg je ha und Jahr in der Regel aus. Hierfür empfiehlt sich eine Nachsaatmischung (G V), wie sie im Landhandel angeboten wird.

Bei höherer Verunkrautung und entsprechend großen Narbenlücken ist häufig eine Nachsaat erforderlich. Hierfür eignen sich spezielle Sämaschinen, die die Narbe flach aufschlitzen und 20 bis 25 kg /ha Saatgut in den Schlitzen ablegen. Die gegenüber der Übersaat tiefere Ablage des Saatgutes hat den Vorteil, dass der Samen bei Trockenheit nicht so schnell vertrocknet und besser keimt.

Im Extremfall kann die Grasnarbe so stark verunkrautet sein, dass eine übliche Über- oder Nachsaat nicht mehr ausreicht. Dann ist es oft angebracht, die Unkräuter und Ungräser vor der Nach- bzw. Durchsaat mit selektiv wirkenden Präparaten zu entfernen. Sofern keine gräserverträglichen Mittel verwendet werden, muss bis zur Nachsaat eine Wartezeit eingehalten werden, um diese nicht zu schädigen. BK

Genauere Tipps zur Bekämpfung der Gemeinen Rispe und Narbenpflege erhalten Sie in der nächsten Wochenblatt-Ausgabe, Folge 7/2013.