"Gefahr vom Acker"

Greenpeace untersucht Gülle

Greenpeace hat 15 Gülleproben aus fünf Bundesländern untersucht. Die Umweltschutzorganisation fand darin Antibiotika sowie resistente Keime.

Greenpeace titelte „Gefahr vom Acker“, denn sie untersuchten 15 Gülleproben aus fünf Bundesländern und fanden Antibiotika sowie resistente Keime. In zwölf der 15 Proben fanden die Laboranalysen Bakterien mit Resistenzen gegen Antibiotika. MRSA-Keime (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus-Stämme) waren nicht darunter. In elf Proben ließen sich jedoch Bakterien mit Resistenz gegen Colistin nachweisen. Colistin ist von der Weltgesundheitsorganisation als Reserveantibiotikum definiert. Neben Keimen enthielten zehn Proben Antibiotika-Wirkstoffe.

Probennahme 2019

Fünf der Proben wurden im Sommer, die übrigen zehn im Dezember 2019 gezogen. Allesamt stammen sie aus Güllebehältern außerhalb von Schweineställen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Laut Aussage von Greenpeace erhielten sie die Proben in sterilen Kunststoffbehältern, fest verschlossen und gekühlt innerhalb von 24 Stunden nach Entnahme.

Ergebnisse nach aktuellem Kenntnisstand

Professor Lothar Kreienbrock, von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, sieht die Ergebnisse in keinem Widerspruch zum „allgemein bekannten Kenntnisstand der wissenschaftlichen Literatur“. Auf Nachfrage des Wochenblattes bestätigte der ehemalige Leiter des 2017 abgeschlossenen „RESET“ Forschungsverbundes zur Erforschung von Resistenzen gegen Antibiotika, dass die Untersuchung der Proben „grundsätzlich mit dem derzeitigen fachlichen Kenntnisstand durchgeführt“ worden sei.

Gemeinsam gegen resistente Keime

von Wul

Resistente Keime haben sich stark ausgebreitet. Daran lässt sich nur etwas ändern lässt, wenn alle Beteiligten – Human- und Tiermedizin – an einem Strang ziehen.