Gibt es das Bienensterben gar nicht?

In Medien, Naturschutzverbänden und Politik ist oftmals von einem "Bienensterben" die Rede. Europaweit ermittelte Daten sprechen nun eine andere Sprache.

Die Bienenvölker in Europa haben die Winter von 2013 und 2014 offenbar recht gut überstanden. Zu dieser Einschätzung gelangt eine Studie des EU-Referenzlabors für Bienengesundheit im südfranzösischen Wissenschaftszentrum Sophia Antipolis bei Antibes. Wie die Europäische Kommission mitteilte, wurde nach Auswertung von Daten aus 17 EU-Mitgliedstaaten - darunter auch Deutschland - im Mittel ein „deutlicher Rückgang der Völkersterblichkeit“ registriert.

Die Behörde nannte die Ergebnisse vielversprechend, warnte allerdings gleichzeitig, sie sollten mit Vorsicht interpretiert werden. Registriert wurden laut Kommission große regionale Unterschiede bei den Völkerverlusten. Der Klimafaktor könnte die vergleichsweise günstige Entwicklung beeinflusst haben. Festgehalten wurde auch der Befall mit Krankheitserregern und Parasiten wie der Varroamilbe.

Die Untersuchungen gehen weiter

Unter dem Strich wertet die Behörde die Studie als gute Grundlage, den Einfluss weiterer Risikofaktoren auf die Bienengesundheit, beispielsweise Pflanzenschutzmittel, zu testen. Seit Dezember 2013 herrscht in der EU aus Gründen des vorsorgenden Bienenschutzes ein Teilverbot neonikotinoider Pflanzenschutzwirkstoffe. AgE