Die regionale Gruppierung „Land schafft Verbindung – NRW“ will zunächst keinen Verein gründen und weiter als loser Zusammenschluss agieren. „Es macht keinen Sinn, Zeit und Kraft in den Aufbau von Strukturen zu setzen, die es beim Bauernverband schon gibt. Sinnvoller ist, dass wir uns ergänzen“, sagt Georg Biedemann, Pressesprecher von LsV-NRW. Auf Bundesebene hatte LsV-Deutschland Mitte Dezember einen Verein gegründet und den Bundesländern freigestellt, dies auch zu tun.
Spaltung sorgt bei Landwirten für Unverständnis
Die Spaltung in "LsV-das Original" um Gründerin Maike Schulz-Broers und "LsV-Deutschland" um die Sprecher Dirk Andresen und Sebastian Dickow tragen die Verantwortlichen inzwischen öffentlich über soziale Medien aus. Beide werfen der jeweils anderen Seite vor, sich nicht an Vereinbarungen gehalten zu haben und mit der Spaltung der ganzen Bewegung zu schaden. Bei vielen Landwirten stößt das auf Irritationen und Unverständnis.
Der Streit führt dazu, dass beide Lager unabhängig voneinander Aktionen planen. LsV-das Original hat für den 14. Januar eine Trecker-Demo angekündigt, sollte die Bundesregierung den Referentenentwurf zur Düngeverordnung nicht bis zum 10. Januar stoppen. Maike Schulz-Broers geht davon aus, dass die Politik bereits am 17. Januar maßgebliche Weichen für die neue Düngeverordnung stellt, und will deshalb vorher protestieren.
Noch einmal "mit Treckern im Kreis fahren"?
LsV-Deutschland sieht das anders und plant erst für den 17. Januar bundesweite Aktionen. „Aber noch einmal mit Treckern im Kreis fahren und hupen wird uns nicht weiterbringen“, sagt Biedemann. Deshalb wollen die Landwirte in NRW gezielt mit jeweils zwei bis drei Schleppern Parkplätze von Lebensmittelhändlern oder Fußgängerzonen ansteuern. Dort wollen sie mit Verbrauchern ins Gespräch kommen und auf ihre Situation aufmerksam machen.
Die Landwirte wollen dabei Informationsflyer sowie Äpfel verteilen – und Blühmischungen. Biedemann: „Wir glauben, dass der NABU auch in NRW ein Volksbegehren ‚Rettet die Bienen‘ vorantreibt. Deshalb möchten wir die Verbraucher frühzeitig informieren, was wir alles tun – nicht erst, wenn es zu spät ist.“