Vorläufige NRW-Erntebilanz

Getreideernte: Besser als befürchtet

Das Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium hat die ersten amtlichen Zahlen zur Ernte 2018 in NRW vorgelegt. Demnach ist die Getreideernte nicht so schlecht wie befürchtet. Anders sieht es aus bei Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben.

Die Landwirte in Nordrhein-Westfalen haben gegenüber ihren Berufskollegen in andern Bundesländern vergleichsweise geringe Ernteeinbußen beim Halmgetreide zu beklagen. Dafür sprechen zumindest die amtlichen Zahlen, die das Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium heute vorgelegt hat. Demnach wurden im Schnitt pro Hektar geerntet:

  • Winterweizen: 79,8 dt,
  • Roggen: 64,1 dt,
  • Wintergerste: 69,5 dt,
  • Triticale: 64,2 dt/ha,
  • Hafer: 56,1 dt/ha.

Damit lägen die Ergebnisse zwar auf niedrigem Niveau, wichen aber nur wenig von den Druschmengen der Jahre 2016 und 2017 ab.

Und die Preise für Brot- und Futterweizen?

Bereits in den vorangegangenen Jahren hatten dem Ministerium zufolge schlechte Witterungsbedingungen für niedrige Ernten gesorgt. Je nach Getreideart liege der aktuelle Ertrag zwischen 3 % und 10 % unter dem fünfjährigen Mittel. Die Qualität des Getreides beschreibt das Agrarressort überwiegend als zufriedenstellend bis gut. Die Preise lägen zurzeit mit 170 bis 185 Euro/t bei Brotweizen und 168 bis 190 Euro/t bei Futterweizen auf einem „relativ hohen Niveau“.

Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln

Stärker als das Halmgetreide haben unter den diesjährigen ungünstigen Wetterbedingungen die Mais-, Zuckerrüben und Kartoffelbestände gelitten. Wie beim Halmgetreide auch seien jedoch die Unterschiede in Abhängigkeit von den örtlichen Niederschlagsmengen enorm, stellte das Ministerium fest. Auf den gut entwickelten Feldern seien Erträge von 70 dt/ha Körnermais zu erwarten. Ein Großteil der für die Körnernutzung vorgesehenen Feldbestände könne jedoch nur noch als Silomais geerntet werden. Mit 330 dt/ha dürften die Druschmengen laut Prognosen deutlich unter denen der Vorjahre bleiben. Teilweise berichteten die Landwirte von 75-prozentigen Ertragsrückgängen.

Deutliche Abschläge bei der Erntemenge müssen nach Angaben des Agrarressorts auch die Erzeuger mittelfrüher und später Kartoffeln hinnehmen. Ohne zusätzliche Beregnung beliefen sich diese auf bis zu 50 %. Hinzu kämen Qualitätsprobleme und Schwierigkeiten bei der Ernte aufgrund der ausgetrockneten Böden. Viele Landwirte könnten die vertraglich vereinbarten Liefermengen nicht einholen und müssten mit hohen finanziellen Einbußen rechnen. Bei Zuckerrüben seien noch die Beprobungen abzuwarten; es zeichneten sich hier ebenfalls erhebliche regionale Ertragsunterschiede ab.