Genveränderte Petunien aufgetaucht

Im Gartenhandelsbetrieben in Finnland sind Petunien-Stecklinge aufgetaucht, die gentechnisch verändert worden sind. Die verbotene Pflanzen sollen aus den Niederlanden und Deutschland stammen, unter anderem aus dem Münsterland. .

Im Gartenhandelsbetrieben in Finnland sind Petunien-Stecklinge aufgetaucht, die gentechnisch verändert worden sind. Das verbotene Pflanz- und Saatgut soll aus den Niederlanden und Deutschland, unter anderem aus dem Münsterland, nach Finnland gelangt sein.

Bereits Ende April sind im Gartenhandel in Finnland Petunien-Stecklinge sowie entsprechendes Saatgut aufgetaucht, die ihre Blütenfarbe gentechnischen Eingriffen verdanken. Der an den beschlagnahmten Pflanzen gefundene Blüten-Farbton "lachs-orange" kommt bei Petunien in der Natur nicht vor. Molekularbiologische Untersuchungen haben nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die gentechnische Veränderung der betroffenen Pflanzen nachgewiesen. In der EU sind der Anbau und die Vermarktung gentechnisch veränderter Petunien nicht zugelassen.

Pflanzen und Saatgut sollen über den Gartenhandel aus den Niederlanden und Deutschland, unter anderem aus dem Münsterland, nach Finnland gelangt sein, teilte das BVL mit Bezug auf finnischen Behörden mit. Der Zentralverband Gartenbau e.V. nennt außerdem Dänemark als ein mögliches weiteres „Ursprungsland“.

Kein Risiko für Mensch und Umwelt

Die in Finnland zuständige Behörde für Lebensmittelsicherheit „Evira“ hat bereits Ende April dieses Jahres Pflanzenstecklinge mit der verdächtigen Blütenfarbe entdeckt. Laut BVL geht von den Petunien kein Risiko für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt aus. Die Behörde weist auch darauf hin, dass Petunien einjährige Zierpflanzen seien, „weder die Pflanzen noch das Saatgut sind winterhart“.

In Deutschland untersuchen die zuständigen Überwachungsbehörden der Länder derzeit, ob auch hierzulande gentechnisch veränderte orangefarbene Petunien in den Handel gelangt sind. Analysenergebnisse und gesicherte Erkenntnisse seien im Laufe der nächsten Woche zu erwarten, teilte das BVL mit.

Betroffen sind Petunien, die in Finnland unter folgenden Handelsnamen vermarktet werden: African Sunset, Pegasus Orange Morn, Pegasus Orange, Pegasus Table Orange, Potunia Plus Papaya, Go!Tunia Orange, Bonnie Orange, Sanguna Patio Salmon und Sanguna Salmon.

Gartenbauverband: Kooperation und "absolute Transparenz"

Der Zentralverband Gartenbau weist ausdrücklich darauf hin, dass es für den Anbau gentechnisch veränderter Petunien in Europa keine Zulassung gebe. „Gemäß § 38 des Gentechnikgesetzes ist das unerlaubte Inverkehrbringen von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) verboten und mit hohen Strafen belegt“, teilte der Verband mit. Von diesen Regularien gebe es „kein Abweichen“.

Der Verband empfiehlt seinen Betrieben, den Verkauf orangefarbener Petunien einzustellen, bis die Untersuchungsergebnisse der Behörden vorliegen. Seine Mitgliedsbetriebe fordert der Verband zu absoluter Transparenz und Kooperation mit den Behörden auf, „um den Schaden zu minimieren“. Str.