Genossenschaften verdoppeln die Investitionen

30 % Umsatzplus / Landwirtschaftliche Genossenschaften haben ihre Investitionen im Jahr 2011 auf fast 100 Mio. € verdoppelt /

Die guten Ergebnisse und eine kräftig ausgebaute Eigenkapitalbasis der ländlichen Genossenschaften sind die Basis für zukunftsorientierte Investitionen dieser Unternehmen. Das erklärte Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes (RWGV), anlässlich des Jahrespressegespräches am Montagabend in Münster. Im Vergleich zum bereits investitionsstarken Jahr 2010 verdoppelten die landwirtschaftlichen Genossenschaften ihre Investitionen auf rund 100 Mio. €. Im Mittelpunkt stand dabei das landwirtschaftliche Kerngeschäft: Mischfutterproduktion und -vertrieb wurden erweitert, Lagerkapazitäten ausgebaut und Getreideannahmen verstärkt.

Starkes Umsatzwachstum

Die 171 landwirtschaftlichen Primärgenossenschaften und Zentralen im RWGV vereinten 2011 einen Umsatz von 22,9 Mrd. € auf sich, das entspricht einem Plus von gut 30 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz der rheinisch-westfälischen Bezugs- und Absatzgenossenschaften stieg um 14,7 % von 2,3 auf rund 2,6 Mrd. €.

Die Aufwendungen der Landwirtschaft für Mischfutter, Dünger und Saatgetreide waren insgesamt höher und wirkten sich ebenfalls positiv auf die Geschäftsentwicklung der Genossenschaften aus. Umsatztreiber waren Futtermittel, Agrarerzeugnisse sowie Brenn- und Treibstoffe: Die Umsätze bei Futtermitteln stiegen von 464 auf 557 Mio. €, bei Agrarerzeugnissen von 346 auf 419 Mio. €. Der Umsatz bei Brenn- und Treibstoffen legte vor allem preisbedingt zu (von 672 auf 776 Mio. €).

Die Strukturentwicklung der Raiffeisen-Warengenossenschaften werde weiter voranschreiten und so die starke unternehmerische Entwicklung auf der bäuerlichen Seite spiegeln.

Mehr Transparenz bei Futtermitteln

Johann Prümers, Landwirt und Vorsitzender der Fachvereinigung der landwirtschaftlichen Genossenschaften, wies beim Pressegespräch darauf hin, dass Sicherheit und Unbedenklichkeit der Lebensmittel für die Landwirtschaft oberste Priorität hat. Mit der neu gegründeten „Allianz Futtermittelsicherheit Deutschland eG (AFS)“ – als Ergänzung des Systems „Qualität und Sicherheit (QS) – haben alle Genossenschaften jetzt die Möglichkeit, ihre Lieferanten von Futtermittelrohstoffen bewerten zu können. Dies wird die Sicherheit in der Wertschöpfungskette weiter steigern, ist Prümers überzeugt. „Schwarze Schafe“ dürften keinesfalls auf den Schutz des Systems bauen. Die Datenbank gibt heute schon Auskunft über 336 Lieferanten und 400 Produkte. ri