Wasserschutz

Gemeinsam für den Wasserschutz

Gute Trinkwasserqualitäten und landwirtschaftliche Betriebe weiterentwickeln muss kein Widerspruch sein. Das zeigen Wasserschutzkooperationen.

Die Sicherung der Trinkwasserversorgung und die gleichzeitige Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe – das ist das Ziel der insgesamt 116 Wasserkooperationen in Nordrhein-Westfalen. Eine davon ist die Kooperation zwischen der Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen (AVU) und den Landwirten im Einzugsgebiet der Ennepetalsprerre. Wie das Ziel erreicht werden kann, zeigte gestern der Betrieb Abel in Breckerfeld auf einem Pressetermin des Westfälisch Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) und der AVU.

Gute Zusammenarbeit

AVU-Vorstand Uwe Träris sowie Landwirt Christian Abel betonten die gute Zusammenarbeit. Sie sei von gegenseitigem Nutzen und Vertrauen geprägt.

„Neben den seit Jahren guten Nitratwerten weit unterhalb der Grenzwerte sichern wir gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Betrieben die Wassergüte“, sagte Träris. Ansonsten wäre die Trinkwasser-Aufbereitung aufwendiger und damit teurer für die Verbraucher.

WLV Präsident Hubertus Beringmeier wies auf die unterschiedlichen Aufgabenfelder in den verschiedenen Regionen hin. Auch deswegen sei er fest davon überzeugt, dass der kooperative Ansatz deutlich besser ist als das eine, wenig auf die örtlichen Gegebenheiten angepasste, Ordnungsrecht. Denn über die regionalen „Probleme“ seien die Berater vor Ort, sowie die Landwirte am besten informiert.

Wasserschutz in der Praxis

Gastgeber Christian Abel zeigte den Gästen einige Maßnahmen, die seine Familie für den Wasserschutz ergriffen hat:

  • Im November 2019 investierte der Betrieb in einen modernen Boxenlaufstall für die Milchkühe. Durch den integrierten Güllekeller kann der Landwirt die Gülle über neun Monate lagern und erst dann ausbringen, wenn die Pflanzen die ausgebrachten Nährstoffe auch aufnehmen können.
  • In Kooperation mit der AVU schaffte sich der Betrieb einen Schleppschuhverteiler an, um die Gülle bodennah und so emissionsarm auszubringen.
  • Beim Weidegang haben die Kühe keinen direkten Kontakt zum Bach, um das Wasser nicht zu verschmutzen.
  • Der Betrieb Abel liegt an einem Hang. Das Wasser, das vom Berg und von den angrenzenden Wiesen hinunterläuft, wird durch Rohre unter dem Hof hergeleitet. So erfolgt keine Verschmutzungen in den Bächen. Zudem ist der gesamte Hof befestigt.
  • Seit 2002 arbeitet der Betrieb mit Fahrsiloanlagen mit Seitenwänden und geregeltem Abfluss, sodass keine Sickersäfte in das Grundwasser gelangen.