Gegen „Bauern-Bashing“

Mehr Rückendeckung von der Politik für die Landwirtschaft bei pauschalen Angriffen auf den Berufsstand wünscht sich der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz. Außerdem sollten Bauern das direkte Gespräch suchen – oder sich über soziale Medien wie "Facebook" oder "Youtube" zu Wort melden.

Im Gespräch mit dem Bauernblatt Schleswig-Holstein sagte Schwarz: „Ich denke, dass wir von unserer Politik erwarten dürfen, dass sie sich – je nach Sichtweise – vor, hinter oder neben die Landwirtschaft stellt. Dass wir eben nicht ein ‚Bauern-Bashing‘, also ein pauschales Verunglimpfen des Berufsstandes von Medien, Gesellschaft und Politik erleben.“ Die Politiker seien in einer Demokratie auch dafür verantwortlich, dass Berufsgruppen, die unberechtigt angegriffen würden, verteidigt würden.

"Aufholbedarf" bei Facebook und Youtube

Zu den Möglichkeiten der Landwirtschaft selbst, den Kritikern entgegenzuwirken, erklärte Schwarz, dass jeder Landwirt über den Gartenzaun mit seinen nicht landwirtschaftlichen Nachbarn sprechen könne. Zudem gebe es in Schleswig-Holstein den Urlaub auf dem Bauernhof, Heuhotels und Hofcafés. Dies sei „eine unglaubliche Plattform“, denn meist seien dort bäuerliche Familien die Unternehmer. Ein weiterer Punkt sind laut Schwarz die sozialen Medien, vor allem Facebook und die Videoplattform YouTube. „Da haben wir zweifellos Aufholbedarf“, räumte der Verbandspräsident ein.

Jeder könne mitmischen, ob er nun da­ran Anteil nehme, indem er sich informiere oder sich im besten Fall daran aktiv mit fachlichen Diskussionen beteilige. Ins Gericht ging Schwarz unter anderem mit den Nichtregierungsorganisationen; diese seien nicht immer selbstlos, sondern hätten ein Eigeninteresse. „Das sind Wirtschaftsunternehmen, die sich aus öffentlichen Zuwendungen aus Brüssel, Berlin oder Kiel speisen. Sie verfolgen ganz klar das Interesse, weitere Wirtschaftsgrundlagen zu erwerben wie Grund und Boden“, stellte Schwarz klar. AgE/mss