Am Montag wurde bei einem tot aufgefundenen Wildvogel in Brandenburg das H5N8-Virus nachgewiesen.

Wildvogel in Brandenburg mit Geflügelpesterreger infiziert

Nach mehreren Ausbrüchen in Polen hatte sich das Hochpathogene Aviäre Influenzavirus H5N8 weiter bis nach Ungarn, Rumänien und der Slowakei ausgebreitet. Der Nachweis in Deutschland ist bislang ein Einzelfall.

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) ruft die Geflügelhalter zur höchsten Aufmerksamkeit auf. Nur durch die Gewährleistung einer optimalen Biosicherheit können Bestände vor einem Eintrag des Virus geschützt werden. Der ZDG verweist vor diesem Hintergrund auf die in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erstellte Checkliste und die AI-Risikoampel hin (www.risikoampel.uni-vechta.de).

In Osteuropa sind vor allem Puten, aber auch Legehennen, Perlhühner, Enten und Hinterhofhaltungen.Der letzte Nachweis vom 15. Januar betrifft eine Entenhaltung in Ungarn. Die Behörden richteten in allen Fällen Schutz- und Überwachungszonen ein.

Wird Handel zur Gefahr?

Aufgrund des seit Jahresbeginn plötzlichen und massiven überregionalen Ausbruchsgeschehens von Hochpathogener Aviärer Influenza (HPAIV) des Subtyps H5N8 in Geflügelbetrieben in Osteuropa hatte das FLI seine Risikoeinschätzung am Freitag aktualisiert. Das Risiko eines direkten Viruseintrages in deutsche Geflügelbetriebe durch Lebendtransporte aus EU-Mitgliedstaaten wird demnach als gering erachtet. Das Risiko eines Eintrags durch HPAIV kontaminierte Gegenstände aus den betroffenen Regionen (Fahrzeuge, Kleidung, Schuhe) wird als mäßig eingestuft. Für Wassergeflügelhaltungen in Deutschland wird das Risiko als mäßig eingeschätzt. Das Risiko eines Eintrags von HPAIV in Nutzgeflügelhaltungen durch direkte Kontakte zwischen Wildvögeln und gehaltenen Vögeln wird ebenfalls als gering eingestuft.

Kritisch sieht das FLI, dass die Region Wielkopolskie die zweitgrößte Geflügeldichte Polens beherbergt und dort etwa 20% der gesamten polnischen Nutzgeflügelpopulation gehalten wird. Zudem ist der letzte Ausbruch bei Puten am 10. Januar lediglich 33 km von der deutschen Grenze entfernt. Zwischen einigen der betroffenen Regionen und Deutschland wird Geflügel in erheblichem Ausmaß gehandelt. Der innergemeinschaftliche Handel betrifft auch Wassergeflügel (Enten und Gänse). In Wassergeflügel ist die Mortalität von HPAI oftmals geringer als bei Hühnern und Puten, so dass der Nachweis einer Infektion mit HPAIV H5N8 verzögert erfolgen kann. FLI/bw