FrieslandCampina schließt Standort Gütersloh

Das Gütersloher Milchwerk von FrieslandCampina soll im Frühjahr 2019 geschlossen werden. Das ist Teil einer „umfassende Neuorientierung“ im deutschen Markt, wie die niederländische Genossenschaft am Donnerstag mitteilte.

Das Milchwerk in Gütersloh wird im ersten Halbjahr 2019 geschlossen. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die niederländische Genossenschaft FrieslandCampina eine „umfassende Neuorientierung“ im deutschen Markt plant. Ihre deutsche Tochtergesellschaft hatte das Werk der früheren Privatmolkerei Strothmann vor etlichen Jahren übernommen. Dort arbeiten zurzeit mehr als 200 Personen. Der Standort wird unternehmensintern mit Rohstoff versorgt, seitdem der Vertrag mit der Milcherzeugergemeinschaft Gütersloh 2011 ausgelaufen war.

Abbau von Überkapazitäten

Die Schließung des Standorts Gütersloh sei eine Konsequenz aus den Überkapazitäten im stark fragmentierten deutschen Markt und der seit Jahren verlustbringenden Produktion von Private Label Desserts, die den Löwenanteil des Volumens in Gütersloh ausmachen. Diese Kategorie werde eingestellt, während andere Produktionslinien in die Werke in Köln, Heilbronn und Maasdam in den Niederlanden verlagert würden. Die Auswirkungen der Werkschließung auf die vorhandene Verarbeitungskapazität von FrieslandCampina seien zu vernachlässigen.

Parallel dazu sind größere Investitionen in die Kernmarken des Unternehmens wie Landliebe, Tuffi und Frico geplant. Die kommerziellen Aktivitäten von FrieslandCampina in Deutschland sollen künftig im Raum Düsseldorf gebündelt werden.

"Großes Reservoir an Talenten"

Jan Kruise, Geschäftsführer von FrieslandCampina Germany, wird in einer Pressemitteilung mit der Aussage zitiert, Nordrhein-Westfalen sei schon immer eine Schlüsselregion für FrieslandCampina gewesen. Viele Mitglieder der Genossenschaft seien dort angesiedelt, und „Tuffi“ sei eine starke lokale Marke. Kruise: „Von dem Umzug erwarten wir, dass FrieslandCampina von dem großen Reservoir an Talenten in der Region profitieren wird und dass wir von dort unsere Strategie für Deutschland effektiver umsetzen können." Betroffen sind 74 Angestellte aus Heilbronn (Baden-Württemberg) und Köln Die Verlegung ist für das zweite Quartal 2018 vorgesehen.