Flurbereinigung Werl-Mawicke erfolgreich beendet

Nach gut sechs Jahren hat die Bezirksregierung Arnsberg die Flurbereinigung Werl-Mawicke abgeschlossen: Dorfbewohner, Landwirte und Naturschutz profitieren.

Am Anfang waren einige Bauern skeptisch.

Doch heute sind alle zufrieden. Es gab nur drei Widersprüche, aber keine einzige Klage gegen den Flurbereinigungsplan. Darauf wies Andreas Rienhoff hin. Der Nebenerwerbslandwirt war Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft. Aus seinem Ehrenamt wurde er jetzt entlassen, denn die Bezirksregierung Arnsberg hat die vereinfachte Flurbereinigung (§ 86 Flurbereinigungsgesetz) offiziell beendet. „Dass wir in nur sechseinhalb Jahren das Verfahren abschließen konnten, damit haben wir selbst nicht gerechnet“, sagte Ferdinand Aßhoff, Abteilungsleiter bei der Bezirksregierung, in Mawicke.

Vom Hochwasser bedroht

1968 hatte ein Hochwasser Teile des Ortes (rund 500 Einwohner) verwüstet. Damals versprach der Kreis Soest, Abhilfe zu schaffen. Doch erst im Oktober 2009 wurde eine Flurbereinigung eingeleitet. Bei den ersten Planungen zeigte sich, dass die Behörde neben dem Hochwasserschutz auch die Agrarstruktur und Naturschutzinteressen berücksichtigen musste. Mawicke liegt eingekeilt zwischen Ostönnen und Westönnen. In beiden Dörfern waren bereits erfolgreich Flurbereinigungen gelaufen.

Das Verfahren in Mawicke umfasste 93 ha. Im Juli 2011 bekamen die Landwirte ihre neuen Flächen zugeteilt. Zudem wurden knapp 12 ha in öffentliches Eigentum überführt; allein 8,2 ha bekam der Kreis Soest für den Wasserbau und Maßnahmen des Naturschutzes. Die Flächen wurden unter anderem für den Mühlenbach benötigt. Das Gewässer wurde teils aus dem Ort in einen Umlaufgraben (mit Hochwasserschutzwall) umgeleitet. In den Randzonen und östlich von Mawicke sowie nördlich des Bahndammes wurden Naturschutzflächen angelegt. Gleichzeitig bekam der Kreis Kompensationsflächen für den Ausbau eines Parkplatzes an der nahegelegenen BAB 44.

Ergebnisse und Erfolge:

Die Bezirksregierung konnte alle für die öffentlichen Zwecke benötigten Flächen freiwillig in der Umgebung aufkaufen. Kein Landwirt hat Eigentum verloren. Eigentümer etwa ohne Hofnachfolger, die kein Tauschland wollten, wurden mit Geld abgefunden.

Der Landerwerb und die Vermessungskosten haben 450 000 € verschlungen. Der Kreis und das Land haben die Ausführungskosten zu 100 % übernommen.

Die Umlegung des Mühlengrabens mit dem Deichbau und weitere wasserbauliche Maßnahmen haben 2,6 Mio. € gekostet. Auch dies hat die öffentliche Hand zu 100 % finanziert.

Auf dem Pressetermin lobte Rienhoff die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung. Die Planer hätten die 34 Teilnehmer, davon sind etwa 50% aktive Bauern, stets früh über alles informiert und versucht, die Wünsche der Beteiligten unter einen Hut zu bringen. Die Dorfbewohner zum Beispiel hätten durchgesetzt, dass Renaturierungen am Mühlenbach im Ort unterbleiben. „Die gepflegten Hof- und Hausgärten sollten nicht beeinträchtigt werden“, sagt der dreifache Familienvater.

Grundbücher sind bereinigt

Im Mai 2016 wurde der letzte Akt beendet: Alle Grundbücher und das Liegenschaftskataster sind bereinigt, also auf dem neuesten Stand. Die Grenzen der Flurstücke wurden zum Teil neu vermessen und Grenzsteine gesetzt. Aßhoff: „In Mawicke hat die Flurbereinigung viel Positives für die Dorfbewohner, die Landwirte und die Natur bewirkt.“ Armin Asbrand