Fipronil-Eier: Importe umfangreicher

Nach Medienberichten sollen deutlich mehr mit Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden nach Deutschland gelangt sein als bislang bekannt.


Nach Recherchen der Neuen Osnabrücker Zeitung sind mindestens 28 Mio. möglicherweise belastete Eier allein nach Niedersachsen gelangt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium war in der Vorwoche noch davon ausgegangen, dass etwa 10,7 Mio. Eier mit Rückständen aus den Niederlanden nach Deutschland importiert wurden.

Gegenüber der Osnabrücker Zeitung hatte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium mitgeteilt, dass 28,1 Mio. Eier, die möglicherweise mit dem Insektizid belastet sind, ins Land geliefert worden seien. Zu allen fraglichen Chargen seien Rückrufe veranlasst worden. Nach Angaben des Agrarressorts sind zudem rund 17 Mio. Eier wiederum aus Niedersachsen in andere Bundesländer oder ins Ausland geliefert worden.

Wahlkampf mit Eiern

„Die Zahlen stammen aus dem EU-Schnellwarnsystem. Da hätte der Bund auch selbst reinschauen können“, zitiert die Neue Osnabrücker Zeitung den niedersächsischen Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Die Grünen). Angesichts der „erschreckend großen Zahl“ an Fipronil-Eiern habe sich die Strategie des Bundeslandwirtschaftsministers nicht bewährt, den Skandal herunterzuspielen.

Bundesminister Christian Schmidt (CSU) hatte vor einigen Tagen die Informationspolitik des niedersächsischen Agrarministers kritisiert. Ein Sprecher Schmidts behielt dessen Kritik aufrecht. Es sei nicht akzeptabel, dass Niedersachsen als größter Eierproduzent Deutschlands den Bundesbehörden zu wenige Untersuchungsergebnisse zur Verfügung stelle. AgE/Str.