Fette Bäuche – magere Erlöse

Gut 11 € Erlösunterschied pro Schwein stecken zwischen einem mageren Grill- und einem fetten Wurstbauch. Es gibt viele Ratschläge, um das Problem zu mindern. Doch nicht alle haben Erfolg. Und nicht immer verbessern sie auch die Wirtschaftlichkeit:

  • An erster Stelle steht die Genetik, vor allem au der Eberseite. Wenn die Sauenherkunft kein Garant für magere Bäuche ist, muss ein entsprechend trockener und langer Eber ausgewählt werden. Das Siegel „top Genetik“ allein reicht nicht aus. Denn Eber mit überragenden Zunahmen eignen sich kaum, den Bauchfleischanteil des Mastschweins zu erhöhen.

  • Eine gute Proteinausstattung in der Vormast sowie schmackhafte Komponenten legen das Fundament für gezielten Muskelansatz.

  • Rationieren der Börge in der Endmast hilft, darf aber nicht übertrieben werden. In Betrieben mit Breiautomaten oder Sensorfütterung ist eine Rationierung nur begrenzt möglich.

  • Kontraproduktiv wirkt eine Endmastdiät, die auf faserreiche Komponenten setzt. Tageszunahmen und Futterverwertung leiden bei Energiegehalten von 13,0 MJ ME/kg und darunter. Höhere Futterkosten und schlechtere Mastleistung führen zu steigenden Produktionskosten, ohne dass eine Verbesserung des Bauchfleischanteils sicher ist.

  • Ob durch Absenken des Schlachtgewichts die Qualität der Bäuche steigt, sollte man anhand der Schlachtprotokolle auswerten. Dabei hilft das Infosys-System der IQ-Agrar.

  • Bei niedrigen Schlachtgewichten ist die Gefahr groß, dass Abzüge aufgrund zu leichter Lachse den Zugewinn beim Bauch kompensieren oder sogar übersteigen. sb


Lesen Sie mehr darüber, wie Mäster bei schlechten Bauchfleischprozenten gegensteuern können, in Wochenblatt-Ausgabe 34/2010, S. 44.