"Faire Milch" als Ausweg?

Rund 120 Landwirte aus Hessen, Baden-Württemberg und Bayern sollen demnächst deutlich mehr Milchgeld erhalten. In dieser Woche startet der Verkauf von „Fairer Milch“ in rund 1500 süddeutschen Filialen des Einzelhandelskonzerns Rewe sowie in hessischen “tegut“-Geschäften. Die H-Milch mit einem Fettgehalt von 1,8 % bzw. 3,8 % wird den Verbrauchern für 89 bzw. 99 Cent je Liter angeboten. Das gab am Freitag der vergangenen Woche der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) bei einer Pressekonferenz am Rande der Grünen Woche in Berlin bekannt.

Vermarktet wird die Milch der 120 Lieferanten über die BDM-Tochtergesellschaft Milchvermarktung GmbH Süddeutschland (MVS). Die MVS betreibt aber keine eigene Molkerei, sondern hat die „Immergut“-Molkerei in Schlüchtern (Hessen) als Lohnabfüller verpflichtet.
Den Konsumenten wird versprochen, dass die Milch jeweils aus dem Bundesland stammt, in dem sie auch verkauft wird, wie Milcherzeuger Karl Karrer in Berlin erklärte.

Die beteiligten Landwirte bekommen für jeden Liter verkaufte „Faire Milch“ 40 Cent als Milchgeld ausgezahlt. Sie sind demnach direkt am Erfolg des Projektes beteiligt. Für den konventionell vermarkteten Teil der Anlieferung gibt es den Zuschlag nicht.
Karrer und der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber betonten gleichzeitig, dass die H-Milch nur der Einstieg in ein ganzes Sortiment von „fairen“ Milchprodukten sein soll: Neben Butter, und Quark soll demnächst auch Käse dazu gehören. ri