Eurotier: Marktplatz der Ideen

Mit 1930 Ausstellern – davon 770 ausländische aus 49 Nationen – ist die diesjährige EuroTier in Hannover die größte Messe in der 125-jährigen Geschichte der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG).

Sichtlich stolz verkündete DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer am Dienstagabend dieser Woche auf der EuroTier diese Zahlen und bezeichnete Hannover als einen globalen Marktplatz der Ideen und Innovationen. Stets habe es zum Selbstverständnis der DLG gehört, durch die Messe einen Impuls für den Fortschritt zu geben.

Auch kritische Themen ansprechen

„Dabei müssen wir immer prüfen, ob das Ziel gut begründet ist und in der Bevölkerung akzeptiert wird“, betonte Bartmer. Das heißt jedoch nicht, dass die „romantisch verklärte Bilderbuch-Landwirtschaft“ der Verbraucher hingenommen werden müsse. Wichtig sei es, auch kritische Themen anzusprechen, hierfür Lösungen anzubieten und darüber sachlich zu diskutieren, um der emotionalen Betroffenheit vieler Verbraucher entgegenzuwirken.

Als Gastredner war Dr. Gerd Müller eingeladen worden. Der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium vertrat beim DLG-Abend seine „Chefin“, Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, die derzeit in Indien auf Staatsbesuch ist. Müller verwies darauf, dass Landwirtschaft eine Zukunftsbranche des 21. Jahrhunderts sei. Denn die Nachfrage nach Lebensmitteln wird sich bis zum Jahr 2050 aufgrund des Bevölkerungsanstiegs weltweit verdoppeln müssen. „Allerdings verringern sich die Flächen, die für die Produktion zur Verfügung stehen“, so Müller.

Nachhaltig wirtschaften

Ein weiterer Engpass sei die Knappheit von Wasser. Nach den Worten des Staatsekretärs werden rund 70 % des globalen Wasservorrats in der Landwirtschaft eingesetzt, obwohl 1 Mrd. Menschen keinen Zugang zu Wasser haben. Hier wird die Landwirtschaft Lösungen finden müssen, um mit den vorhandenen Ressourcen nachhaltig umgehen zu können. KB