Energieeffizienz: Förderung stößt auf großes Interesse

Das von der Bundesregierung aufgelegte Förderprogramm zur Verbesserung der Energieeffizienz in Landwirtschaft und Gartenbau wird so gut angenommen, dass die Gelder für 2017 wahrscheinlich schon vor Jahresende vergeben sein werden.

Interessant ist das Förderprogramm für alle landwirtschaftlichen Betriebe, die sich mit der Produktion von Fleisch und Milch befassen. "Gerade Betriebsleiter, die nicht wissen, wodurch ihr hoher Stromverbrauch begründet ist oder die sich auch nur einmal einen Überblick über ihren Energieverbrauch verschaffen wollen, werden von dem Fördertopf angesprochen", sagt Rolf Feldmann, Energieberater der Landwirtschaftskammer NRW.

Die zur Verfügung stehenden Gelder teilen sich auf die drei Jahre Laufzeit auf: 15 Mio. € konnten 2016 vergeben werden und je 25 Mio. € stehen für die Jahre 2017 und 2018 zur Verfügung. In diesem Jahr werden vermutlich schon im Mai so viele Anträge eingegangen sein wie im gesamten Jahr 2016. Das deutet darauf hin, dass voraussichtlich schon vor Ende des Jahres alle Gelder für 2017 in Zuwendungen gebunden sein werden. Wer danach seinen Antrag stellt, bekommt 2017 kein Geld mehr und muss die Umsetzung der Maßnahme auf 2018 verschieben.

Das "Bundesprogramm zur Förderung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in Landwirtschaft und Gartenbau" fördert in den Jahren 2016 bis 2018 unter anderem Einzelmaßnahmen: Also zum Bespiel
– den Austausch uneffizienter Pumpen, Ventilatoren oder Wärmespeicher
– die gleichzeitige Modernisierung mehrerer Komponenten einer bestehenden Anlage bzw. eines Gebäudes
– die Energieberatung, die Erstellung des Energieparkonzeptes und
die Begleitung bei der Umsetzung der Maßnahmen sowie
– den Neubau von Niedrigenergie-Gebäuden, sofern diese der Produktion pflanzlicher Primärerzeugnisse dienen.

Antrags- und Bewilligungsbehörde ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Zwei Beispiele: Neue Milchkühlung …

Milchviehhalter Norbert Dünninghaus aus Oelde war einer der Ersten: Bereits im vergangenen Jahr hat er am Förderprogramm Energieeffizienz teilgenommen. Im Zuge des Betriebswachstums waren seine Milchkühlung sowie der Milchtank zu klein geworden. Der Stromverbrauch war aufgrund des hohen Alters der Anlage (Baujahr 1975) zudem sehr hoch.

Gemeinsam mit Energieberater Dr. Joachim Matthias ermittelte Dünninghaus, dass der Einbau einer neuen Kühlung im Vergleich zur ursprünglichen Situation gut 30 % Strom sparen würde. "Wir haben einen neuen Milchtank sowie eine neue Kühlung gekauft. Jetzt sparen wir Strom und entlasten die Umwelt", fasst Dünninghaus zusammen. "Zusätzlich bekamen wir über das Förderprogramm die Beratung zu 80 % und die Investition zu 20 % gefördert."

… und Verbesserung bei Ventilatoren und Zuluftführung

Schweinemäster Alexander Hake aus Borgentreich hat sich entschieden, eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen und hierfür Fördergelder zu beantragen, weil der Stromverbrauch in seinem Schweinemastbetrieb zu hoch ist. Schon seit Jahren betreibt er Ursachenforschung und hat bereits eine Mühle ausgetauscht und die Beleuchtung durch LEDs ersetzt. Mit Hilfe des Förderprogrammes will er jetzt Ventilatoren und Zuluftführung im Maststall verbessern.

"Durch Umbaumaßnahmen ist sicher eine Energieeinsparung von über 25 % drin", schätzt Berater Feldmann. Bestätigt sich das, kann Hake über das Förderprogramm einen Zuschuss in Höhe von 30 % zu den anfallenden Material- und Montagekosten erhalten. stü

Den ausführlichen Beitrag sowie ein Interview mit Berater Rolf Feldmann lesen Sie im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 18/2017 vom 5. Mai 2017.