Ausstellung im Landwirtschaftsverlag

Ausstellung zum Jubiläum: 175 Jahre Wochenblatt in "17,5 Objekten"

Kennen Sie die Arbeits-Ausrüstung eines Pflanzenbau-Redakteurs? Wie sah die allererste Ausgabe des Wochenblattes von 1844 aus? Wie sehen Redaktion und Verlag die Zukunft des Wochenblattes? Antworten liefert jetzt eine Ausstellung im Landwirtschaftsverlag.

Wer vermutet schon Playmobil-Figuren in einer Ausstellung zum Wochenblatt? Und dann auch noch so viele? Mehr als 160 bunte Spielfiguren zeigen, wie viele Personen ein Landwirt heute ernährt – und wie viele es 1844 waren. Damals wurde das Wochenblatt als „Landwirthschaftliche Zeitung“ in Münster gegründet.

Exponate erzählen besondere Geschichten

An dieses Jubiläum erinnert die Ausstellung „175 Jahre in 17,5 Objekten“, die im Landwirtschaftsverlag in Münster-Hiltrup heute eröffnet worden ist. Ausgestellt sind nicht einfach nur alte vergilbte Zeitungen. Vielmehr erzählen ausgewählte Exponate besondere Geschichten:

  • Glasplatten, die einmal Foto-Negative waren,
  • Titelbilder, die heute niemand mehr drucken würde,
  • die Schürze des Wochenblatt-Konditors, der in den 1990er-Jahren die „Lust auf Torte“ weckte, oder
  • die Original-Ausrüstung aus dem Kofferraum eines Pflanzenbau-Redakteurs.

Die "No. 1" von 1844

Auch historische Wochenblätter sind ausgestellt: Die „No. 1“ vom Januar 1844 natürlich, außerdem ein Heft von 1855, das über ein Bienensterben in Westfalen berichtet, oder ein Jahrgangsband mit den allerersten Foto-Bildbeilagen. Exemplare aus der NS-Zeit bezeugen, wie die gleichgeschaltete Agrarpresse Propaganda zu verbreiten hatte.

Ein Holzschrank mit Bleiletter-­Schriften erinnert daran, dass das Wochenblatt von Hand gesetzt werden musste. Fotosatz und computergestützte Drucktechnik änderten dann alles und lösten die Uralt-Setztechnik ab. Video-Installationen lassen diese Entwicklungen des Wochenblattes Revue passieren.

Jubiläumsfeier: Jetzt erst recht

Und was nun ist das halbe Exponat, das der Titel der Schau ankündigt? Zwei präparierte Lerchen, eine Leihgabe des Westfälischen Naturkundemuseums in Münster, erinnern an die Absage des Jubiläumsfestes im Juni. Die Landwirtschaftsmesse auf dem Flugplatz Borkenberge musste wegen brütender Lerchenpaare kurzfristig abgesagt werden. Die dort geplante Jubiläumsfeier blieb leider nur „eine halbe Sache“.

Gefeiert wird jetzt aber trotzdem, unter anderem mit einem Rockkonzert auf dem Agravis-Gelände in Münster – und eben mit dieser Ausstellung. Sie ist bis zum 29. November im Landwirtschaftsverlag, Hülsebrockstraße 2-8, in Münster-Hiltrup zu sehen: montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr sowie freitags von 9 bis 16 Uhr.

Blick in die Zukunft

Doch nicht nur die vergangenen 175 stehen im Fokus der Ausstellung. Auch die zukünftigen Herausforderungen an Printmedien und Landwirtschaft werden thematisiert - vom Wochenblatt-Team. Einen Einblick vermittelt unser Video.