Düsser Ebermastergebnisse

Der Ausstieg aus dem langjährig praktizierten Verfahren der Kastration von männlichen Ferkeln scheint beschlossene Sache zu sein. In der sogenannten Düsseldorfer Erklärung haben sich die Spitzenverbände Deutscher Bauernverband, Verband der Fleischwirtschaft und der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels dieses Ziel gesetzt. Bei der Mast unkastrierter männlicher Schweine sind jedoch verschiedene Aspekte zu beachten. Neben den Tierschutzfragen sind die Praktikabilität im Mästerstall, die Wirtschaftlichkeit und insbesondere auch die Genusstauglichkeit des Fleisches angemessen zu berücksichtigen.
Vor diesem Hintergrund hat die Landwirtschaftkammer NRW auf Haus Düsse in einem umfangreichen Versuch zur Ebermast Fragen rund um die biologischen Leistungen und den Schlachtkörperwert der Tiere sowie zum Ebergeruch und zur Wirtschaftlichkeit untersucht.

Im Versuch zeigte sich, dass die Eber zwar schneller wachsen als weibliche Schweine. Das mittlere Leistungsniveau der Kastraten des letztjährigen Warentests haben sie jedoch nicht erreicht. Zudem erreichten die Eber auch bei bestem Futter nicht die Rückenmuskelfläche der weiblichen Schweine, sie haben aber weniger Rückenspeck. Der Fleischanteil der Eber nach LPA-Maßen reicht nicht an das Niveau der Sauen heran. Trotz höherer Futterkosten und längerer Mast reichen die besseren Schlachterlöse der Sauen daher aus, um in der Wirtschaftlichkeit besser abzuschneiden als die Eber.

Die ausführlichen Ergebnisse und viele wichtige Details finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Landwirtschaftlichen Wochenblattes.