Drüsiges Springkraut: Explosive Verbreitung

An vielen Wasserläufen wächst das Drüsige Springkraut. Die aus Asien stammende, invasive Pflanzenart vermehrt sich, indem sie ihre Samen aus der Fruchtkapsel bis zu 7 m weit schleudert.

Drüsiges bzw. Indisches Springkraut, so lautet der Name einer Pflanze, die ursprünglich im Himalaja und Ostindien beheimatet war und Anfang des 19. Jahrhunderts als Gartenpflanze nach Europa eingeführt wurde. Zu finden ist sie hierzulande mittlerweile besonders an Wasserläufen, vereinzelt im Siedlungsbereich, in Straßengräben und an Waldwegen.

Dem Drüsigen Springkraut wird eine starke Bedrohung einheimischer Arten nachgesagt. Eine Pflanze kann gut 4000 Samen produzieren, die beim Aufspringen der Fruchtkapsel bis zu 7 m weit geschleudert werden. Das Drüsige Springkraut ist in der Lage, sogenannte Dominanzbestände aufzubauen. Diese entwickeln sich jedoch erst im Hochsommer, sodass andere Pflanzen bis dahin relativ ungestört wachsen und zum Teil auch zur Blüte kommen. So sind auch in dichten Springkrautbeständen andere Arten vorhanden, allerdings mit verminderter Produktion und Dominanz.

Mahd: Nicht zu früh, nicht zu spät

Erste Bestände am Oberlauf von Gewässern sollten entfernt werden, bevor durch den Samentransport flussabwärts ein ganzes Tal mit Springkraut besiedelt wird. Bereits erprobt wurden verschiedene mechanische Verfahren wie die Mahd mit Abtransport des Mähguts und das Zerkleinern der Pflanzen durch Mulchen.

Wichtiger als die Methode ist allerdings der Zeitpunkt: Zu früher Schnitt führt zur Regeneration der Pflanzen, zu später zum Nachreifen der Samen an den geschnittenen Pflanzen. Der beste Zeitpunkt ist beim Auftreten der ersten Blüten, wobei möglichst tief geschnitten werden sollte. Kleinere Vorkommen lassen sich auch durch Ausreißen per Hand bekämpfen. Hierbei ist zu beachten, dass Pflanzen mit Wurzeln länger überleben und deshalb sorgfältig zu entsorgen sind. bp

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Den ausführlichen Artikel über das Drüsige Springkraut lesen Sie in der aktuellen Wochenblatt-Ausgabe 37/2011 auf Seite 51.