DMK wächst schnell weiter



Die Mitglieder des Deutschen Milchkontors (DMK) sind fleißige Melker. Zwar ist die Milchverarbeitung bei Deutschlands größtem Molkereikonzern 2013 im Vergleich zum Vorjahr „nur“ um 1,5 % gestiegen, auf rund 6,7 Mrd. kg. Die verbliebenen Mitglieder der Genossenschaft aber legten im Durchschnitt mehr als 5 % drauf – während gleichzeitig 5 % ihrer Berufskollegen die Milchviehhaltung aufgaben oder aus der Genossenschaft ausgeschieden sind.

Kapazitäten reichen kaum

Intensiv beschäftigt sich das DMK-Management mit der Planung der zukünftigen Verarbeitungskapazitäten. Dr. Josef Schwaiger, Sprecher der Geschäftsführung, erklärte dazu bei der Vertreterversammlung der Genossenschaft in Hannover: Die bald anlaufenden neuen Anlagen reichen voraussichtlich auch nur bis 2017. Wenn Milchanlieferung und -verarbeitung in den kommenden Jahren kontinuierlich um 2 % steigen, droht schon 2018 der nächste Engpass.

DMK ist zurzeit dabei, in Georgsmarienhütte (Kreis Osnabrück) eine neue Mozzarella-Käserei zu errichten, deren Kapazität bei 30.000 t pro Jahr liegen soll. Die Produktion soll im November anlaufen.

In Zeven (Kreis Rothenburg an der Wümme) entsteht gerade ein neuer Milch-Trockenturm für 65.000 t Lebensmittel- und Babynahrungspulver pro Jahr. Produktionsbeginn soll im nächsten Frühsommer sein.

Zusätzlich sind im Rahmen eines Werkstrukturkonzeptes verschiedene Anlagen verlagert und Produktgruppen an bestimmten Standorten „konzentriert“ worden.

Als Investitionsvolumen für das vergangene Jahr weist der Geschäftsbericht für den Konzern (Genossenschaft einschließlich aller Tochtergesellschaften) rund 118 Mio. € aus. Die Abschreibungen lagen im selben Zeitraum bei 122 Mio. €.

Exporte immer wichtiger

Schwaiger und seine Mitstreiter werden nicht müde zu betonen, wie wichtig die wachsenden Märkte in Schwellen- und Entwicklungsländern für DMK zukünftig sein werden. Schon heute existiert in der Europäischen Union ein Milchüberschuss von rund 13 Mrd. kg, der auf dem Weltmarkt absetzt wird.

Während der Verbrauch in Ländern wie Deutschland stagniert oder zurückgeht, verlangen die Menschen in Asien, im Mittleren Osten und Nordafrika oder auch in Russland nach mehr Milchprodukten. Darum wollen sich die DMK-Verkäufer verstärkt kümmern – ohne den heimischen Markt zu vernachlässigen, wie sie stets betonen. Die Auslandsumsätze (EU und Drittländer) machten 2013 knapp 45 % vom Gesamtumsatz aus.

In Shanghai und Moskau sind bereits eigene Vertriebsniederlassungen eröffnet worden. Und, wie Schwaiger in Hannover auch erwähnte: Längerfristig kommt DMK wohl nicht darum herum, auch in solchen wichtigen Exportländern in größerem Umfang zu investieren. ri

Den ausführlichen Bericht zur DMK-Vertreterversammlung lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe vom 26. Juni, Folge 26/2014.