Geschäftsbericht 2019

DMK: Stabiler Umsatz trotz Umbauinvestitionen

Die DMK Group blickt auf ein stabiles Geschäftsjahr 2019 zurück und sieht sich gut für die kommenden Jahre aufgestellt.

Der Umsatz von Deutschlands größter Molkerei lag im Geschäftsjahr 2019 mit 5,8 Mrd. € (2018: 5,6 Mrd. Euro) über dem Vorjahr. Die Eigenkapitalquote ist mit 30 % (2018: 30,9 Prozent) stabil. Der Jahresüberschuss liegt bei 24,5 Mio. € (2018: 30,6 Mio. Euro). Die Zahlen sind einer Pressemitteilung zu entnehmen.

Auszahlungspreise anpassen

Die DMK Group hat im Jahr 2019 viele der im Rahmen der Neuausrichtung eingeleiteten Maßnahmen umgesetzt. 2020 plant das Unternehmen weiter an der Reduzierung der Kosten zu arbeiten, während die getätigten Investitionen der vergangenen Jahre Früchte tragen sollen.

Ingo Müller, CEO der DMK Group, will im laufenden Geschäftsjahr auch die Lücke im Auszahlungspreis (wir berichteten) schließen und den Schnitt der Vergleichsmolkereien erreichen: „2019 hat uns allen, den Landwirten, den Mitarbeitern in der DMK Group und der gesamten Branche enorm viel abverlangt. Unser Auszahlungspreis war 2019 nicht da, wo wir ihn haben wollten. Mit dem abgelaufenen Jahr konnten wir aber hinter zahlreichen Themen, die uns belastet haben, einen Haken machen - der grundsätzlichen Umbau der DMK ist jetzt abgeschlossen.“

Neue Werke und Umstrukturierungen

Die DMK hat unter anderem in das neue Werk in Strückhausen für Babymilchpulver oder in einen neuen Pulverturm in Beesten investiert. Darüber hinaus ging das bisherige Joint Venture DVN in den Niederlanden vollständig in den Besitz der DMK Group über, in Russland wurde der Bau eines neuen Werk für Spezialitätenkäse angestoßen. Zudem hat Deutschlands größte Molkerei in 2019 die Konsolidierung der Eissparte weiter vorangetrieben und damit begonnen, die Produktion auf die Standorte Everswinkel und Prenzlau zu konzentrieren. Mit dem Erwerb von Alete hat das Unternehmen sein Markengeschäft stärken können.

Das Unternehmen musste zum Jahresbeginn 2019 aber einen größeren Milchmengenverlust verarbeiten, der über Werkschließungen, Werklohnmodelle und einer veränderten Sortimentspolitik aufgefangen wurde. Alle Projekte haben sich im vergangenen Geschäftsjahr laut Pressemitteilung noch auf das Ergebnis und die Auszahlungsleistung ausgewirkt.

Trotz Corona bleibt der Kurs klar

Das Coronavirus hat die DMK Group vor eine große Herausforderung gestellt, die das Unternehmen aber gut meistert. Für Ingo Müller zeigt das gerade jetzt der starke Zusammenhalt im Unternehmen: „Die Ausnahmesituation durch Corona erfordert ein besonders hohes Maß an Solidarität. Als Genossenschaft liegt uns dieses notwendige „Wir-Gefühl“ im Blut. Ich bin stolz auf unsere Mitarbeiter und Landwirte, die trotz der schwierigen Umstände jeden Tag ihr Bestes geben, um einen normalen Betrieb zu gewährleisten. Die Aussichten für unsere Branche hellen sich inzwischen auf. Es gibt Anzeichen für eine Stabilisierung der Märkte, von denen wir mit Blick nach vorne profitieren werden. Wir sind als DMK bisher relativ gut durch die Krise gekommen. Dennoch ist mir bewusst, dass das absolute Niveau des Milchpreises für uns Landwirte deutlich zu niedrig ist. Wir werden alles daran setzen, die positiven Marktsignale auch für die Landwirte spürbar umzusetzen.“

Nach der Krise will das Unternehmen verstärkt die anstehenden Veränderungsprojekte vorantreiben. Um weiter Kosten zu senken, wurde beispielsweise das Programm „Pacesetter“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Lieferbeziehungen und Dienstleistungsverträge zu optimieren. Auch steht die Steuerungsfähigkeit des Unternehmens 2020 weiter im Fokus. Dabei hilft die unter dem Programm „One Finance“ begonnene Transformation des Finanzbereichs.

Dr. Frank Claassen, CFO der DMK Group, dazu: „Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns. Auch 2020 ist es unsere Aufgabe, nur dann Geld auszugeben, wenn es wirklich sinnvoll eingesetzt ist. Wir müssen weiter an der sauberen Steuerung unserer Prozesse feilen. Unsere Strategie zielt darauf ab, uns von kurzfristigen Marktschwankungen immer unabhängiger zu machen. Zum Beispiel indem wir mehr hochmargige Produkte und weniger Standardware anbieten.“

Durch Corona musste die für Ende Juni angesetzte Vertreterversammlung verschoben werden. Das Unternehmen plant die Veranstaltung für den Herbst.

Ein ausführliches Interview mit Ingo Müller und Dr. Frank Claassen zum Kurs der DMK Group sowie weitere Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2019 finden Sie hier.

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