Digitale Flächenverbrauchsuhr tickt unaufhaltsam

Unaufhaltsam tickt im Internet unter www.bauernverband.de jetzt eine virtuelle Flächenverbrauchsuhr. Diese zeigt den täglichen Verbrauch an Fläche in m2 an.

„Die Energiewende, die der Bundestag ganz aktuell auf den Weg gebracht hat, macht es noch dringender, dass endlich etwas gegen den Flächenverbrauch in Deutschland getan werden muss“, betonte DBV-Vize-Präsident Norbert Schindler am vergangenen Freitag beim Start der Uhr auf dem Deutschen Bauerntag in Koblenz. Es sei widersinnig, wenn in den nächsten zehn Jahren möglicherweise auf 3 Mio. ha statt bisher auf 2 Mio. ha Bioenergie produziert werden müsse, aber im selben Zeitraum weitere 400.000 ha landwirtschaftlicher Flächen durch Baumaßnahmen oder für Naturschutzausgleich verlorengingen, gab Schindler zu bedenken.

Schindler rief die Delegierten und Teilnehmer des Bauerntages dazu auf, die Debatte um die Energiewende zu nutzen, um Politik und Öffentlichkeit über die Forderungen der Bauern zur Reduzierung des Flächenverbrauchs zu informieren. Es dürfe nicht vergessen werden, dass Bioenergie nur mit einer effizienten und produktiven Land- und Forstwirtschaft bereitzustellen sei, nicht aber durch flächenhafte Extensivierung.

Deshalb fordere er ein Flächenschutzprogramm für landwirtschaftliche Böden und auch für den Wald, so Schindler. „Hier von Koblenz soll ein Signal ausgehen, dass wir wieder mehr Gespür dafür brauchen, wie wertvoll unser Land ist“, forderte Schindler. So könne nun jeder im Internet verfolgen, wie viel landwirtschaftliche Nutzfläche seit 1992 durch Siedlung und Verkehr verlorengegangen sei. Derzeit seien das bereits mehr als 800.000 ha, das entspreche der gesamten landwirtschaftlichen Fläche von Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Darüber hinaus zeige die Uhr den täglichen Verbrauch in Quadratmetern. Jede Sekunde gingen 11 m2 wertvoller Acker verloren. Auch die übliche Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen könne so nicht weitergehen, unterstrich Schindler. AgE