Dichter pressen und breiter ackern
Der Landtechnikhersteller Kuhn fährt mit gleich vier neuen Produktbaureihen nach Hannover. Im französischen Saverne konnten wir uns unter anderem die beiden Ballenpressenmodellreihen exklusiv anschauen.
15 bis 20 % mehr Durchsatz will Kuhn mit seiner neuen Großpackenpressenserie SB gewährleisten. Die Modelle SB 890, SB 1270 X, SB 1290 und SB 1290 iD formen Ballen mit den Maßen 80 x 90 cm, 120 x 70 cm und 120 x 90 cm. Technisch setzt der Landtechnikhersteller dafür auf ein verbessertes Einzugssystem kombiniert mit Drehmomentverstärkungen an Rotor- und Rafferantrieb. Eine spezielle Drehmomentregelung soll bei allen Modellen für ein optimiertes Verhältnis zwischen Durchsatz und Pressdichte sorgen. Ein Kurbelwinkel-Sensor und Kraftmessbolzen am Presskolben messen während des Pressens die Maschinenlast. Für den höheren Kraftbedarf wurden stärkere Antriebskomponenten verbaut – beispielsweise ein 458 kg schweres Schwungrad.
Geteilter Kolben
Für bis zu 25 % höhere Pressdichten als herkömmliche Quaderballenpressen mit 120 x 90 cm Presskanal hat Kuhn die SB 1290 iD mit einem Doppel-Presskolben ausgestattet. Der geteilte Presskolben verdichtet mit 2 x 30 t Druck. Durch den geteilten Presskolben erhofft sich Kuhn einen ruhigeren Lauf der Quaderballenpresse.
Alle SB-Modelle arbeiten serienmäßig mit einer Load-Sensig-Hydraulik, einem Doppelknotersystem mit elektronischer Garnüberwachung und der werkseigenen, aktiven Vorkammerbefüllung Power Density. Sie wurde um die neu entwickelte mechanische Raffersteuerung ergänzt. Diese soll für gleichmäßig geformte Ballen sorgen.
Mehr Futter im Ballen
Höhere Pressdichten von bis zu 140 kg/m3 in Stroh und Leistungen von bis zu 30 t/Stunde sollen die Kunden von den Rundballenpressen VB 7190 und 7160 überzeugen. Die robust konstruierten Pressen formen variabel Ballen mit 1,85 bzw. 1,6 m Durchmesser. Mit dem iDense-System hat Kuhn die Baureihe vor allem für Lohnunternehmer konzipiert. iDense misst mithilfe eines Feuchtigkeitssensors kontinuierlich den Wassergehalt des Ernteguts und passt den nötigen Pressdruck automatisch an, teilt Kuhn mit. Das Presskammer-Design hat der Hersteller beim bewährten Vier-Riemen- und Drei-Rollen-System belassen. Die robuste Konstruktion der Baureihe soll Standzeiten ebenso reduzieren wie die verschleißfesten und überdimensionierten Ketten.
Serienmäßig liefert der Hersteller die nach eigenen Angaben schnellste Heckklappenfunktion am Markt: In nur 4 Sekunden soll der Ballen ausgeworfen und die Klappe wieder geschlossen werden. Die bis zu 23 Messer lassen sich mithilfe einer Gruppenschaltung steuern.
Stoppelsturz auf großer Breite
Mit den Modellen Optimer L 9000 und 12 000 bietet Kuhn Kurzscheibeneggen für Großbetriebe an. Die Bodenbearbeitungsgeräte verfügen über Arbeitsbreiten von 9 bzw. 12 m. Die Arbeitstiefe der Scheiben mit einem Durchmesser von 51 cm misst laut Hersteller 8 cm. Sie ist hydraulisch einstellbar – die Tiefenführung sichern die in der Front angebauten Stützräder und die Walzen im Heck. Das im Rahmen verbaute Hydrauliksystem Steady Control soll die einzelnen Rahmenelemente jederzeit optimal an den Boden anpassen. Zudem verfügt die Hydraulik über einen speziellen Algorithmus, der einen sicheren Stand während des Ein- und Aufklappens gewährleisten soll.
Bestellkombi mit „mächtig Puste“
Mit 6 m Arbeitsbreite präsentiert Kuhn die Bestellkombination BTFR 6030 mit der Kreiselegge HR 6040 RCS. Die Drille ist mit dem hauseigenen Seedflex-Säelement ausgestattet. Es ist parallelogrammgeführt und verfügt über eine Tiefenführungs- und Andruckrolle. Ein Versatz zwischen den Scheiben von 4,1 cm und der Abstand zwischen den Reihen von 35 cm sollen die Ansaatqualität verbessern – auch in feuchten und schweren Böden. Die Sätiefe ist hydraulisch einstellbar.
Das Vistaflow-Ventil überwacht den Saatguttransport in den Leitungen und ermöglicht sämtliche Fahrgassenrhythmen. Zusätzlich zur Kreiselegge ist die Drille mit dem Fronttank TF1512 kombinierbar. Die Säkombi ist für Schlepperleistungen von bis zu 460 PS ausgelegt.