Aktion vor dem Brandenburger Tor

Dialog statt Protest

Die Initiative „Wir machen Euch satt!“ hat am Freitag vor dem Brandenburger Tor in Berlin auf die Leistungen der deutschen Landwirtschaft aufmerksam gemacht sowie Bevölkerung und Kritiker zum Dialog aufgerufen.

Mit zwei großen Schleppern, einem Überladewagen und einer Pflanzenschutzspritze sind die Organisatoren der Aktion „Wir machen Euch satt!“ am Freitagvormittag am Brandenburger Tor mitten in Berlin vorgefahren. Mit dabei viele in rote Overalls gekleidete Bäuerinnen und Bauern, vorwiegend aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Als Antwort auf die seit Jahren anhaltende Kritik an der Landwirtschaft und ihren Produktionsverfahren setzt „Wir machen Euch satt!“ auf Information und Dialog. Nadine Henke, Tierärztin und Landwirtin, sowie Landwirt Marcus Holtkötter, machten in kurzen Ansprachen darauf aufmerksam, welche enormen Leistungen die deutschen Bauern und ihre Familien im Sinne der Gesellschaft erbracht haben und erbringen. Leistungssteigerungen und immer bessere Produktionstechnik haben dafür gesorgt, dass ein Landwirt heute fast 150 Menschen ernähren kann; im Jahr 1950 waren es gerade einmal zehn.

Tierwohl und Ressourcenschonung

Die Landwirtschaft habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Durch digitale Technik, Präzision und moderne Ställe sei es heute möglich, ressourcenschonend gesunde Lebensmittel zu erzeugen. Landwirt sein bedeute Verantwortung zu tragen, sagen die Organisatoren der Aktion. "Landwirte verlieren neben der Lebensmittelerzeugung und -sicherheit nie den Blick für das Tierwohl und die Natur."

Mit ihrem Auftritt wollten die Landwirte ein Zeichen für einen fairen Dialog setzen, für die vielfältigen Leistungen der Landwirtschaft in ganz Deutschland werben, Veränderungsbereitschaft signalisieren und sich gegen Ideologie in der Landwirtschaftspolitik wehren, wie es in einem Pressetext dazu heißt.Die pauschale und oft diffamierende Kritik an der „Agrarindustrie“, die sich oft genug auch gegen klassische Familienbetriebe richtet, die Proteste und Demonstrationen rund um die Grüne Woche in Berlin treffen die Bauernfamilien sehr, stellten die Organisatoren der Veranstaltung fest. Viele fühlten sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt, dabei seien die Bauernfamilien in Wirklichkeit wichtige Stützen für die ländlichen Räume und Säulen der Gesellschaft. Sie haben außerdem den Willen zum Dialog und die Bereitschaft zur Veränderung. Wichtig ist den Landwirten aber, einen fairen Dialog zu führen und Ideologie aus der Agrarpolitik fernzuhalten..

Aktionen bundesweit

Bundesweit finden in Fußgängerzonen in diesen Tagen verschiedene Aktionen statt, bei denen Bauern mit Verbrauchern ins Gespräch kommen wollen.