DHV: Schmallenberg-Virus schwächt Rinderexport

Die Exporte deutscher Holstein-Zuchtrinder sind um rund 30 % gesunden. Schuld ist das Auftreten des Schmallenberg-Virus (SBV). Zwar sorgt das Virus in den Zuchtbetrieben für keine nennenswerten Schäden, dennoch hat es zu Handelsrestriktionen in Drittländern geführt, die zeitweise den Drittland-Export stark einbrechen ließen.

Wie der Deutsche Holstein Verband (DHV) mitteilt, wurden im Kalenderjahr 2012 nur 49.940 Holstein-Zuchtrinder exportiert – dies entspricht einem Rückgang von rund 22.000 Zuchtrindern (–30%). Somit sinken die Exportzahlen erstmals wieder deutlich unter die 65.000-Marke, die seit 2009 kontinuierlich überschritten wurde.

Die deutlichen Rückgänge sind zum Teil durch zeitlich befristete Handelsrestriktionen in einzelnen nordafrikanischen Ländern (Marokko: –6.000 Zuchtrinder gegenüber 2011, Ägypten: –3.000 Zuchtrinder) und der Türkei bedingt. Hinzu kam das seit Längerem bestehende Importverbot der Zollunion (Russland, Kasachstan, Belarus: –7.000 Zuchtrinder).

Italien wichtigster Abnehmer in der EU

Im innergemeinschaftlichen Handel hatte die EU-Kommission keine SBV-Restriktionen zugelassen. Hier ist der Anteil des innergemeinschaftlichen Handels (EU-27) von 37 % in 2011 auf 47 % in 2012 gestiegen. Italien ist mit rund 7.000 Rindern weiterhin Hauptabnehmerland, kaufte jedoch nur rund 50 % der Stückzahlen des Vorjahres.

Eine Aufgliederung in die wesentlichen EU-Regionen (siehe pdf-Datei) weist zunehmende Exportzahlen für Mitteleuropa (Großbritannien, Belgien) aus, bei gleichzeitig abnehmender Bedeutung Südeuropas.

Durch erste positive Signale von wichtigen Abnehmerländern wie Ägypten, Algerien, Marokko und Tunesien, die nun praktikable SBV-Zusatzbedingungen fordern, hofft der DHV wieder auf besssere Zeiten für den Rinderexport.