Deutschland für Neonikotinoidverbot im Freiland

Via Twitter hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner bestätigt, dass sie für das von der EU-Kommission geplante Neonikotinoid-Verbot stimmen will. Die Anwendung dreier neonikotinoiden Wirkstoffe soll zukünftig nur noch in Gewächshäusern erlaubt sein.

Deutschland wird dem Vorschlag der Europäischen Kommission für ein komplettes Freilandverbot von drei Neonikotinoiden zustimmen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner kündigte diese Entscheidung über den Nachrichtendienst Twitter an. Sie berief sich dabei auf die wissenschaftliche Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die durch die betreffenden Pflanzenschutzmittel ein Risiko für Bienen sieht. Im Einzelnen geht es um die neonikotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam. Zukünftig soll deren Anwendung nur noch in Gewächshäusern erlaubt sein.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze begrüßte die Ankündigung. Neonikotinoide schadeten den Insekten und der Natur. Daher sei es gut, diese Wirkstoffe europaweit für das Freiland zu verbieten, erklärte die SPD-Politikerin.

Grünen-Politiker Harald Ebner äußerte sich ebenfalls zustimmend, mahnte aber gleichzeitig weitere Schritte an. Das Verbot von drei Insektiziden könne nur ein erster Schritt sein, so der Bundestagsabgeordnete. Wer Bienen, Menschen und die Landwirtschaft schützen wolle, müsse dafür sorgen, dass auch alle anderen Neonikotinoidwirkstoffe aus der Landwirtschaft verschwinden und den Glyphosat-Ausstieg zügig auf den Weg bringen.

Die Abstimmung der EU-Mitgliedstaaten über das von der EU-Kommission vorgeschlagene Verbot der Neonikotinoide findet am 27. April statt.