Vertreterversammlung in Hannover

Deutsches Milchkontor ist auf Kurs

Die Führung der größten deutschen Molkereigenossenschaft sieht das Unternehmen nach dem großen Umbau- und Restrukturierungsprogramm auf einem guten Weg. Das hörten die Delegierten bei der Vertreterversammlung gern.

Die Zahlen sprechen für sich: Nicht nur der Umsatz ist beim Deutschen Milchkontor (DMK) gestiegen, sondern auch der Jahresüberschuss und – für die Mitglieder besonders wichtig – der Milcherzeugerpreis hat endlich wieder ein akzeptables Niveau erreicht. All das verkündeten die ehren- und hauptamtlichen Spitzenkräfte der Molkereigenossenschaft bei der Vertreterversammlung am Mittwoch in Hannov

36,29 Cent/kg Milch

Aufsichtsratschef Heinz Korte erklärte schon in seiner Eröffnungsansprache nicht ohne Stolz: Wir sind auf Kurs! Unser Milchpreis von 36,29 Cent/kg im Mittel für das Jahr 2017 liegt über dem Bundesdurchschnitt und über dem Durchschnitt unserer Vergleichsmolkereien. Außerdem ist unsere Genossenschaft solide finanziert. Die Umstrukturierung des DMK hat uns gestärkt. Wir sind noch nicht am Ziel, aber auf einem guten Weg.

Ähnlich positiv und zufrieden äußerte sich Thomas Stürtz als Vorstandsvorsitzender. Er verwies darüber hinaus auf die veränderten Mitgliederbeziehungen, auf die Neuausrichtung des Rohstoffhaushalts und den begonnenen Testlauf für ein börsenbasiertes Festpreismodell.

Das DMK hat in den vergangenen Jahren eine schwere Krise durchlebt, in deren Folge zahlreiche Bauern ihre Mitgliedschaft gekündigt haben und entweder schon ausgeschieden sind oder Ende 2018 zu einer anderen Molkerei wechseln. Darauf reagierte die neue Geschäftsführung – an der Spitze Ingo Müller – mit einem organisatorischen Totalumbau, mit Werksschließungen und Personalabbau sowie mit einer „Produktoffensive“. Nicht rentable Auslandsaktivitäten wurden aufgegeben. Die Auslastung der Werke wird gegebenenfalls über Werklohnverträge mit anderen Molkereien oder auch durch Zukaufmilch sichergestellt. Neues Motto beim Milchkontor ist jetzt „Marge statt Menge“.

Mehr Gewinn, 4 % Dividende

Das Zahlenwerk für das abgeschlossene Geschäftsjahr zeigt einen Jahresüberschuss für den DMK-Konzern (einschließlich aller Tochter- und Beteiligungsgesellschaften) von 29,6 Mio. €, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Infolge der Preissteigerungen am Milchmarkt ist die Bilanzsumme um mehr als 200 Mio. € € auf 1,922 Mrd. € gestiegen. Die Eigenkapitalquote ist dadurch auf gut 31 % gefallen, obwohl die Eigenmittel um fast 15 Mio. € auf 599 Mio. € gewachsen sind.

Aus dem Jahresüberschuss leistet die Genossenschaft nach dem Beschluss der Vertreterversammlung eine Dividende von 4 % auf die eingezahlten Geschäftsguthaben. So werden rund 7 Mio. € an die Mitglieder ausgeschüttet. ri

Den ausführlichen Bericht über die DMK-Vertreterversammlung lesen Sie in Wochenblatt-Ausgabe 26 vom 28. Juni.