Deutlich mehr Leguminosen

Die Menge an Hülsenfrüchte ist im Vergleich zum Vorjahr um 14 % gestiegen. Vor allem die Erzeugung von Futtererbsen nahm deutlich zu.

In Deutschland gibt es in diesem Jahr im Vergleich zu 2018 deutlich mehr Hülsenfrüchte. Das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden beziffert die Menge auf insgesamt rund 501.000 t, das wären 14% mehr als im Vorjahr.

Eine Ursache der positiven Entwicklung sind teils deutliche Ertragssteigerungen nachdem witterungsbedingt schwachen Vorjahr. Außerdem wurde die Anbaufläche unter dem Strich ausgeweitet. Vor allem die Erzeugung von Futtererbsen nahm deutlich zu, und zwar um 31.700 t oder 16,1% auf 228.800 t. ­Einen großen Zuwachs sehen die Statistiker auch bei den Sojabohnen, deren Produk­tion sie für 2019 vorläufig auf 84.100 t schätzen, nach 58.700 t im Vorjahr. Derweil steigerten die hiesigen Landwirte die Produktion von Süßlupinen nach vorläufigen Zahlen insgesamt um nur 300 t auf etwa 22.600 t.

Körner­leguminosen weiterentwickeln

Unterdessen forderte die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) die Bundesregierung auf, Körner­leguminosen als zunehmend wichtigere Eiweißquelle für die Tier- und Humanernährung weiterzuentwickeln. Mit Blick auf die Ackerbaustrategie könnten diese Kulturen als „Multi­talente“ genutzt werden, und zwar zur Erweiterung der Fruchtfolge, zur Steigerung der Biodiversität und zur Verbesserung der Treibhausgasbilanz durch die organische Bindung von Luftstickstoff für Nachfolgekulturen. Neben dem Anbau von Raps sei die Produktion von Körnerleguminosen die einzige gentechnikfreie Eiweißalternative zu Sojaimporten. Die Entwicklung einer solchen Ackerbaustrategie sieht die UFOP als Prüfstein, ob die Regierung die Bioökonomie im Sinne ­einer regionalen Kreislaufwirtschaft nicht nur beim Kohlenstoff, sondern auch beim Stickstoff vorantreiben will. Die bestehenden Förderansätze über Netzwerke müssten intensiviert werden.

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