Saatbauverband West

Zucht für den Acker: Der lange Weg zur neuen Getreidesorte

Es ist kein Sprint, sondern ein Marathon: Bis zu 15 Jahre dauert es, bis eine Getreidesorte in der Praxis ankommt. Der Saatbauverband West zeigte jetzt interessierten Landwirten die einzelnen Schritte: von der Idee über die Landessortenversuche bis zum ersten Praxisanbau.

Nur mit neuen Sorten können Landwirte am Züchtungsfortschritt teilnehmen. Allerdings dauert es bis zu 15 Jahre, bis eine neue Getreidesorte von der ersten Idee bis nach Prüfung in den Landessortenversuchen in der Praxis angekommen ist. Ein langer Weg, bei dem die Sorte viele Stolpersteine zu überwinden hat. Diesen weiten Weg von der Züchtung, Vermehrung bis hin zur Verarbeitungseignung und Anbau in der Praxis zeigte der Saatbauverband West interessierten Landwirten auf der diesjährigen Pflanzenbaurundfahrt in Westfalen-Lippe am vergangenen Donnerstag.

Pflanzen aus dem Labor

Dass Pflanzenzüchtung kein Sprint, sondern ein Marathon ist, also lange Zeit benötigt, wurde im Resistenzlabor der Saaten Union in Leopoldshöhe deutlich. In der SU Biotec GmbH helfen 73 Mitarbeiter den Mitgliedern der Saaten Union, neue Sorten zu finden und zu entwickeln. Hierzu liefern die Zuchtunternehmen aus ihrer Sicht interessantes Kreuzungsmaterial an die Wissenschaftler. Um Zeit zu gewinnen, werden moderne Züchtungsmethoden wie Gewebekultur, Einsatz molekularer Marker, um bestimmte Merkmale bereits im Labor selektieren zu können.

Auch Zell- und Gewebekulturen, um im Labor aus einzelnen Zellen einer Pflanze vollständige neue Pflanzen zu regenerieren, werden genutzt. Hierzu werden unreife Pollenkörner,...