"Der Bauernverband ist für alle da!"

Bei seiner ersten Pressekonferenz als Präsident des Bauernverbandes betonte Joachim Rukwied die gemeinsamen Interessen aller Landwirte.

Joachim Rukwied schlug einen großen Bogen, als er kurz nach seiner Wahl in Fürstenfeldbruck die erste Pressekonferenz als Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) gab: Auf alle gesellschaftlichen Gruppen will er mit dem Verband zugehen, den Dialog mit den Marktpartnern weiter ausbauen. Vor allem aber will der Baden-Württemberger, dass der Bauernverband der Verband für alle Landwirte in Deutschland ist: „Es ist meine feste Überzeugung, dass es zum Einheitsverband der Bauern für Groß und Klein, für alle Produktionsrichtungen, auch für West und Ost in Deutschland keine Alternative gibt“, so sein klares Bekenntnis. Der DBV werde die gemeinsame Stimme aller Bauern bleiben, deren ganze betriebliche Vielfalt ihre Existenzberechtigung habe.

Verantwortung und Vertrauen

Selbstbewusst fasste Rukwied die Arbeitsfelder der „Schlüsselbranche“ Landwirtschaft zusammen: „Wir nutzen unsere Chancen bei Nahrungsmitteln wie bei Nachwachsenden Rohstoffen. Wir sind Ökonomen, aber wir schützen auch die uns anvertraute Natur, die Böden und unsere Nutztiere. Wir Bauern machen unsere Sache gut“.

Als Gegenleistung für die Verantwortung, die die Landwirte freiwillig und im Interesse der ganzen Gesellschaft übernehmen, erwartet der neue Bauernpräsident mehr Vertrauen in die Arbeit der Landwirte. Er will, dass man den Bauern nicht nur zuhört, sondern ihre Anliegen auch berücksichtigt. Vertrauen und Wertschätzung gehören zusammen, so Rukwied.

Vorreiter, aber richtig

Die deutschen Bauern seien gern Vorreiter für Europa, auch in Sachen Tierschutz, erklärte Joachim Rukwied auf Nachfrage. Das könne aber nicht so aussehen, dass die hiesigen Landwirte höhere Standards erfüllten als die Kollegen im Ausland – mit der Folge, dass die Produktion letztlich genau dorthin abwandere.

Seinen Berufskollegen riet der Ackerbauer und Winzer, ihre Höfe für interessierte Besucher offen zu halten, insbesondere in Ballungsgebieten. Gerade der persönliche Kontakt und das Gespräch mit den Bauern und ihren Familien sei ganz wichtig dafür, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Verständnis und Vertrauen für die Landwirtschaft entwickelten. ri