Wasserversorger in NRW

Das Trinkwasser reicht. Noch...

Ruhrverband, Gelsenwasser und Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft fördern momentan genug Trinkwasser. Doch ein weiteres Trockenjahr wie 2018 könnte die großen Wasserversorger vor Probleme stellen.

Der Ruhrverband, die Gelsenwasser AG sowie die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) beliefern etwa 8 Mio. Menschen mit Trinkwasser. Wie haben die drei großen Wasserversorger in West­falen-Lippe das Trockenjahr 2018 gemeistert?

Ruhrverband in Essen

Der Ruhrverband betreibt acht Talsperren im Sauerland (Gesamtvolumen 463 Mio. m3). Dazu kommen fünf Stauseen an der Ruhr (Hengsteysee, Harkortsee, Kemnader See, Baldeneysee und Kettwiger See). Die Ruhr entspringt bei Winterberg-Niedersfeld und mündet nach 219 km in Duisburg in den Rhein. Ihre wichtigsten Zuflüsse sind Möhne, Lenne und Volme. Das Einzugsgebiet der Ruhr umfasst 4478 km2 (447  800 ha).

Der Ruhrverband steuert die Abflüsse der Talsperren von ihrer Leitzentrale in Essen. Dabei sind je nach Talsperre Mindestabflüsse einzuhalten. Entlang der Ruhr betreiben in der Regel kommunale Versorger die Wasserwerke. Sie bereiten das Wasser zu Trinkwasser auf und speisen es in die öffentlichen Netze.

Anfang April 2018 waren die Talsperren dank der Niederschläge im Winter fast zu 100 % gefüllt. Danach aber blieb der Regen aus. Ende November, so Britta Bald vom Ruhrverband, lagen die Pegelstände 40 % unter dem langjährigen Mittel. Nur die Sommer 1927 und 1947 waren ähnlich trocken.

Nach den Niederschlägen ab Mitte November haben sich die Pegelstände der Ruhr wieder etwas erhöht, bei Hattingen zum Beispiel auf 205 cm. Die Talsperren waren zu diesem Zeitpunkt zu 43 % gefüllt, Tendenz steigend.

Im Sauerland herrscht kein Wassermangel. Die langjährige, mittlere Niederschlagshöhe beträgt etwa 1000 mm/Jahr. Deshalb sieht Britta Bald die Versorgungssicherheit der Verbraucher mit Trinkwasser nicht gefährdet. „Unser Talsperrensystem bietet nach einer Studie eine 99,5%ige Versorgungssicherheit....