Corona-Pandemie

Corona: Was passiert auf dem Fleischmarkt?

Die Preise für Rindfleisch sind in einer Woche um 40 Cent/kg abgestürzt. Geht die Talfahrt weiter? Und warum könnte sich die Situation für Schweinehalter bald bessern?

Die Einschränkungen in Gastronomie, Catering, dem gesamten Außer-Haus-Verzehr treffen den Großviehmarkt mit voller Wucht. Die Preise für Rindfleisch sind auf dem Niveau von BSE-Zeiten. Manche Landwirte werden ihre Schlachtrinder nicht los. Besser sieht es für die Schweinemäster aus: Sie geraten trotz Corona-Krise nicht in Not.

Wir fragen Heribert Qualbrink, Einkaufsleiter bei der Unternehmensgruppe Westfleisch, nach der aktuellen Situation auf dem Fleischmarkt.

1. Herr Qualbrink, wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die Unternehmensgruppe Westfleisch aus?

Die aktuelle Situation ist auch für uns eine absolute Herausforderung. Als Lebensmittelunternehmen gehören Schlachthöfe zur sogenannten „kritischen Infrastruktur“, damit sind wir systemrelevant für die Versorgung der Bevölkerung. Laut Bundesregierung soll es beim Warenverkehr von Tieren und tierischen Produkten zu keinen Einschränkungen kommen.

Wir haben in unserem Unternehmen Pandemiepläne und sind schon länger auf solche Situationen vorbereitet. Die Produktionsfähigkeit ist gesichert und wir befinden uns in einer guten Position.

2. Wie schützt sich Westfleisch vor dem Virus?

Wir ergreifen viele Maßnahmen. Der Erreger betrifft nur Menschen. Das bedeutet, dass Mitarbeiter besonders geschützt werden müssen, um die Lebensmittelkette und -versorgung aufrechtzuerhalten. Wir haben für jeden Bereich in unserem Unternehmen Maßnahmen ergriffen: Arbeitsplätze und Arbeitsgruppen werden streng getrennt. Wir vermeiden Berührungspunkte zwischen Schichten. Der Ablauf ist streng geregelt. Die Mitarbeiter werden bestmöglich über Vorsichtsmaßnahmen aufgeklärt. Es geht um die Mitarbeiter vor Ort. Sie stehen mit ihrer Gesundheit im Fokus.

3. Sind Fleischverarbeitung und Fleischversorgung gesichert?

Die Politik hat verstanden, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Fleischprodukten elementar ist und die Voraussetzungen zur Arbeitsfähigkeit sind gegeben.

4. Wie gut sind die Schlachtbänder noch besetzt? Fehlt es bereits an Arbeitskräften?

Nein, momentan sind wir gut ausgestattet. Hilfreich ist, Mitarbeiter maximal zu informieren....