Corona: Tierärzte gehen "auf Abstand"

Ein Tierarzt berichtet, wie sich seine Arbeit seit Beginn der Pandemie verändert hat.

Die Corona-Krise stellt auch den Alltag der Tierärzte auf den Kopf. „Meine Kollegen und ich haben die Anzahl der Besuche auf Schweinebetrieben deutlich reduziert“, berichtet Dr. Heinrich Wilkes vom Vet-Team in Reken dem Wochenblatt am Telefon. Der Fachtierarzt für Schweine leitet mit drei Partnern eine Praxis für Schweine sowie Kleintiere.

Nicht unbedingt notwendige Termine, also normale Bestandsbetreuungen ohne akuten Anlass, haben Wilkes und seine Kollegen abgesagt. Notwendige Betriebsbesuche führt immer nur ein Tierarzt alleine durch. Was geht, wird vorher oder nachher am Telefon geklärt. Vor Ort wird der Kontakt zum Schweinehalter weitgehend vermieden bzw. läuft mit den bekannten Vorsichts- und Hygienemaßnahmen ab. Schutzkleidung mit Vollschutzanzug, Kopfbedeckung, Handschuhen und Mundschutz war laut Wilkes für ihn und sein Team schon vor Corona Pflicht.

Die Mitarbeiter in der Praxis und im Labor arbeiten in festen Zweier-Teams in Schichten. Kleintierkunden müssen sich telefonisch anmelden und draußen vor der Praxis bzw. im Auto warten, bis sie dran sind. Während der Behandlung werden sie gebeten, sich in etwas Abstand auf einen Stuhl zu setzen. Das Festhalten ihres Vierbeiners übernimmt das Praxispersonal.

„All diese Maßnahmen dienen dazu, unsere Mitarbeiter zu schützen und auch bei Ansteckungen auf jeden Fall handlungsfähig zu bleiben“, erklärt Dr. Wilkes.