WLV-Landesverbandsausschuss

Corona: Nur eine Verschnaufpause

DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken erinnert daran, dass die Corona-Pandemie die anderen schwierigen Themen für die Landwirtschaft nur kurzfristig verdrängt

Natürlich bleibt die Corona-Pandemie noch einige Zeit das beherrschende Thema weltweit. In Brüssel wird aber trotzdem mit Hochdruck an den Details der Farm-to-Fork-Strategie gearbeitet, die Teil des großen „Green Deals“ der Europäischen Kommission ist. Und der wird die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland und Europa auf viele Jahre hinaus bestimmen. Die vermeintliche Ruhe in diesen Wochen ist nur eine kleine Verschnaufpause. Das gilt insgesamt für die Klimaschutz- und Agrarpolitik sowie das Wasser- und Düngerecht.

Chancen und Risiken

Bei der Videokonferenz des WLV-Landesverbandsausschusses am Mittwoch informierte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken die Delegierten unter anderem über die Position des Deutschen Bauernverbandes zum Green Deal, den „Regierungsprogramm“ der von-der-Leyen-Kommission. Für die deutschen Landwirte ergeben sich durchaus Risiken, aber auch Chancen. Die angestrebte Halbierung des Pflanzenschutzmittel- und Antibiotika-Einsatzes, die verstärkte Unterschutzstellung von Flächen sowie die weitere Minderung der Nährstoffüberschüsse können die Wertschöpfung, die Wettbewerbs- und die Arbeitsfähigkeit der Branche gefährden.

Gleichzeitig bietet sich aber vielleicht auch die Gelegenheit, bestehende Ungleichheiten im Wettbewerb zu beseitigen. Auch eine EU-einheitliche Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für landwirtschaftliche Produkte bzw. Lebensmittel könnte sich positiv auswirken.

Keine Mithaftung

Mit Blick auf die Corona-Krise der deutschen Fleischwirtschaft betonte Krüsken, dass die Landwirtschaft auf keinen Fall in Mithaftung für das geraten dürfe, was dort geschehen sei. In der aktuellen Krisensituation sei es völlig falsch, eine Salamitaktik zu verfolgen. Im Gegenteil: Die Fleischwirtschaft müsse eigene Lösungen präsentieren, denen sich andere Beteiligte anschließen könnten. „Sprachlosigkeit bedeutet das politische k.o.“, mahnte der Generalsekretär.