Corona im Schlachthof Coesfeld

Bei Westfleisch in Coesfeld sorgt ein Corona-Ausbruch für Unruhe.

Bei Westfleisch in Coesfeld sorgt ein Corona-Ausbruch für Unruhe. Inzwischen sind 64 Mitarbeiter (von über 1200) Corona-positiv getestet worden, berichtet die Allgemeine Zeitung. Das Gesundheitsamt habe in den vergangenen Tagen die Mitarbeiter gezielt getestet. Es handele sich bislang um „milde Verläufe“. Die Produktion bei Westfleisch geht weiter, allerdings unter strengen Auflagen des Kreisgesundheitsamts.

Westfleisch hat schon zu Beginn des allgemeinen Lock-Downs eine Pandemie-Sonderkommission eingerichtet. Mit verschiedenen Maßnahmen versucht sie seitdem, das Risiko zu senken – was bei einem Schlachthof, wo oft Ellenbogen an Ellenbogen gearbeitet wird, nicht ganz so einfach ist.

  • Beim Betreten des Geländes wird die Temperatur bei allen Personen automatisch mithilfe einer Thermalkamera erfasst. Wer mit erhöhter Temperatur auffällt, wird sofort nach Hause geschickt.
  • Zudem tragen die Mitarbeiter auf dem Gelände und im Schlachthof Mund-Nasenschutz. Wo der Sicherheitsabstand von 1,5 m untereinander nicht eingehalten werden kann, sind die Beschäftigten mit höherwertigen Atemschutzmasken der Klasse FFP-1 ausgerüstet.
  • Die Beschäftigten sind innerhalb der Schichten in Kleingruppen eingeteilt. Jede Gruppe arbeitet ausschließlich in dieser Konstellation zusammen und verbringt auch die Pausen gemeinsam. „Dadurch reduziert sich das Risiko einer unkontrollierten Virus-Ausbreitung deutlich“, betont Meinhard Born von der Westfleisch.
  • Um die notwendigen Abstände einzuhalten, hat Westfleisch zusätzlich Sozialräume zur Verfügung gestellt und die Pausenzeiten neu getaktet.
  • Lieferanten bleiben, wenn möglich, in ihrem Fahrzeug. Mitarbeiter holen alle Unterlagen beim Fahrer ab und bringen sie dorthin zurück.

Neben dem Coesfelder Schlachthof scheint in NRW auch der Schlachthof Bochum betroffen zu sein: "Coronabedingt" wird dort die Schweineschlachtung drei Wochen ausgesetzt. Die Rinderschlachtungen laufen weiter.