Bundesweite Demos: Das plant LsV in NRW

Am Donnerstag, 28. Mai 2020, rollen die Schlepper wieder durch Deutschland. In NRW sind in Münster und Bonn Kundgebungen sowie Mahnwachen geplant. Ein Überblick.

Für Donnerstag, 28. Mai, hat Land schafft Verbindung-Deutschland (LsV) bundesweite Proteste angekündigt (wir berichteten). In NRW sind Kundgebungen und Mahnwachen in Münster und Bonn geplant.

Ablauf in Münster

Frank Kisfeld, Mitorganisator der Münsteraner Demo, erwartet rund 1000 Schlepper aus ganz Westfalen. Diese sollen über vier Einfahrtsschneiden zentral zum Münsteraner Schlossplatz geführt werden und sich dort bis 11 Uhr ähnlich einem Treckerkino mit ausreichend Abstand vor einer Leinwand aufstellen. Parallel wird laut Organisatoren eine kleine Abordnung von Schleppern Grablichter vor dem SPD-Parteibüro aufstellen, dem Wahlkreisbüro von Bundesumweltministerin Svenja Schulze.

Auf dem Schlossplatz sollen verschiedene Politiker auf der Leinwand dazugeschaltet werden. Zugesagt haben unter anderen André Stinka (SPD) und Gero Hocke (FDP).

Im Anschluss an die Kundgebung plant LsV mit etwa zehn Schleppern eine Mahnwache vor dem SPD-Parteibüro. Diese ist laut Organisatoren vorerst bis Anfang Juni angemeldet und genehmigt.

Ablauf in Bonn

In Bonn will LsV sich vor dem Bundesumweltministerium versammeln. Eine LsV-Delegation soll seitens des Ministeriums empfangen werden und will in dem Rahmen den Ministeriumsvertretern ihre Forderungen übergeben.

Sowohl die Münsteraner als auch die Bonner Kundgebung werden via Facebook-Livestream übertragen. Ebenfalls dürfen die Landwirte in beiden Städten coronabedingt ihre Schlepper nicht verlassen.

Hauptübeltäter Landwirtschaft?

Auf Schlepper und Straße treibt die Landwirte vor allem Schulzes „Bericht zur Lage der Natur 2020“. In diesem stelle die Ministerin, so LsV, die Landwirtschaft unter Generalverdacht für jegliche Umweltveränderungen.

„Nachdem wir alleinig für die Grundwasserprobleme verantwortlich gemacht wurden, sind wir jetzt auch noch am Artenschwund schuld“, hält Georg Biedemann, Pressesprecher LsV-NRW, fest. „Wir können jetzt nicht nichts machen und resignieren. Wir müssen zeigen, dass wir noch da sind.“

Forderungen: Von Kooperation bis Rücktritt

In einer gemeinsamen Presseerklärung fordern LsV-NRW, der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband und der Rheinische Landwirtschafts-Verband Svenja Schulze auf, ihre „ideenlosen und ideologischen Pläne aufzugeben […] und stattdessen eine Kurskorrektur in der Naturschutzpolitik einzuleiten.“ Statt ständig zum Sündenbock der Nation gemacht zu werden, solle die Ministerin mit den Landwirten kooperieren.

In einer eigenen Pressemitteilung geht LsV-Deutschland einen Schritt weiter und fordert Svenja Schulze zum Rücktritt auf. Man sehe keine Basis für gemeinsame Lösungswege mehr, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: „Bitte treten Sie von ihrem Amt zurück und machen den Weg frei für einen neuen Dialog mit uns Landwirten.“

Wir berichten auf unseren Social Media Kanälen sowie unserer Homepage aktuell über die Proteste in Münster.

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