„Gefährlicher als Mercosur“

Brexit: Gravierende Folgen für Rindfleischmarkt

Heribert Qualbrink hält die Auswirkungen des Brexits auf den deutschen Rindfleischmarkt für gravierender als die des Mercosur-Abkommens. Das erklärte er beim WLV-Arbeitskreis für Rindfleischerzeugung.

"Das Preisniveau für Rindfleisch in Deutschland wird durch Mercosur nicht verändert.“ Das glaubt Heribert Qualbrink, Einkaufsleiter bei Westfleisch. Er referierte vergangene Woche Dienstag bei dem WLV-­Arbeitskreis für Rindfleischer­zeugung in Münster über die ­Auswirkungen des Mercosur-Abkommens.

Mercosur überschätzt?

Zwischen Europa und den Drittstaaten gibt es mehr als 20 Handelsabkommen, erklärte Qualbrink. Unter anderem gehört die „High Quality Beef Quota“ mit 66.800 t Frischware zu einem Zollsatz von 20% dazu. Sie wird zurzeit zu 60% ausgeschöpft. Diese Quote gibt es schon seit Jahren und sie mache den deutschen Markt nicht kaputt, da es sich nur um Edelstücke zu hohen Preisen handelt.

Außerdem gehört die „EU 481 Grain Quota“ mit 45.000 t zollfreiem Fleisch dazu. Das ist ein Abkommen der EU mit Australien, Neuseeland, Uruguay, Argentinien, Kanada und den USA. Aktuell haben die USA einen Anteil von 12.000 t an der Quote. Zu Beginn des Jahres 2023 bekommen die USA Lieferrechte von bis zu 35.000 t und verdrängen damit andere Länder. Das heißt, dass nicht mehr Fleisch nach Deutschland kommt. Die Quote wird anders ­aufgeteilt.

Mit dem Mercosur-Abkommen würden Argentinien,...