Blick auf die Jagdstrecke

In der zurückliegenden Jagdsaison 2014/2015 haben Jäger in Deutschland rund 521.000 Wildschweine erlegt. Das sind 10 % erlegte Tiere als noch ein Jahr zuvor, mehr als 70 % mehr als vor 25 Jahren, wie der Deutsche Jagdverband bekanntgegeben hat. Demnach haben die Jäger von anderen heimischen Paarhufern weniger Tiere erlegt als im vorangegangenen Jagdjahr. Im Vergleich zu 1990 stieg die Zahl jedoch ebenfalls: beim Rotwild um 17 %, beim Damwild um 79 % und beim Rehwild um 23 %.

In absoluten Zahlen wurden im Jagdjahr 2014/15 erlegt:

  • Rehwild: 1.14 Mio. Tiere (-1,13 % im Vergleich zum Vorjahr),
  • Wildtauben: 552.000 Tiere (-4,56 %)
  • Schwarzwild: 521.000 Tiere (+9,75 %)
  • Wildenten: 394.000 (+8,49%)
  • Wildkaninchen: 241.000 (+12,78%)
  • Waschbären: 116.000 (+20,7%)
  • Fasane: 114.000 (+19,79%).

Die steigenden Abschusszahlen seien kein deutsches, sondern ein mitteleuropäisches Phänomen, urteilt der Jagdverband, der sich dabei auf das Thünen-Instituts in Eberswalde beruft. Demnach hat sich in Zentraleuropa die Zahl der erlegten Hirsche, Wildschweine und Rehe in 40 Jahren sogar verdreifacht. Als Hauptgründe werden mehr Nahrung und Lebensraum für die Tiere angeführt.

Wandel in der Natur

"Gerade anpassungsfähige Tiere wie Wildschweine kommen besser mit den sich ändernden Umweltbedingungen zurecht als spezialisierte Arten wie Fasane, Rebhühner oder Feldhasen", so der DJV. "Von diesen Arten wurden bis in die 1970er Jahre noch deutlich mehr Tiere erlegt als heute." Als Gründe für den Wandel der Jagdstrecke werden angeführt: mildere Winter, viele Jahre mit reichlichen Erträgen von Eichen- und Bucheckern, der Boom beim Maisanbau zur Energiegewinnung, das Wegzüchten von Bitterstoffen im Raps und gestiegene Hektarerträge auf den Feldern. Besonders erfolgreich reagierten Wildschweine auf die günstigeren Lebensbedingungen, unter anderem mit einer starken Vermehrungsrate von bis zu 260 Prozent jährlich.Nach Angaben des DJV breiteten sich Wildschweine auch in höhere Regionen und nach Norden aus. "So kommen sie beispielsweise in Österreich inzwischen regelmäßig über 1000 Höhenmetern vor, ebenso in Dänemark und in Schweden". Str.


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