Biogasanlagen: Der Saft ist raus

Der Neubau von Biogasanlagen stagniert in Deutschland auf niedrigem Niveau. Aber immerhin: Laut Fachverband wurde durch Neuanlagen und durch den Ausbau der bestehenden Anlagen ein Zuwachs von 175 Megawatt erzielt.

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 205 neue Biogasanlagen mit einer Leistungskapazität von insgesamt 45 MW ans Netz gegangen. Das geht aus den gesterm vom Fachverband Biogas (FvB) vorgestellten Branchenzahlen hervor. Laut FvB wurden auch zehn Anlagen stillgelegt.

Von der gesamten Leistungskapazität der "Neuen" von 45 MW werden 37 MW tatsächlich erzeugt; weitere 8 MW sind „überbaut“ und können flexibel eingesetzt werden. 186 der 205 Neuanlagen sind laut Fachverband güllebasiert.

Ausbau des Bestandes

Durch Ausbau der bestehenden Anlagen wurde 2016 ein Zuwachs bzw. eine zusätzlich überbaute Leistung von 175 MW erzielt, wie der Fachverband Biogas mitteilt. Zusammen mit den Neuanlagen bedeutet das für die Biogasbranche einen Zubau von 219 MW, wovon 183 MW flexibel und damit ohne eine Erhöhung der erzeugten Strommengen betrieben werden.

Insgesamt ist das Wachstum bei den Neuanlagen im Vergleich zu früheren Jahren aber nach wie vor sehr gering. FvB-Präsident Horst Seide zeigte sich erleichtert, dass viele Betreiber in die Flexibilisierung ihrer Anlagen investierten. Diese Investitionen wie auch das Exportgeschäft ermöglichten den Anlagenbauern derzeit das Überleben.

Anlagenneubau wird wohl zurückgehen

Für das laufende Jahr prognostiziert der FvB einen leichten Rückgang beim Anlagenneubau. Erwartet werden rund 143 Anlagen, davon allein 130 Güllekleinanlagen. Nach Abzug von Stilllegungen geht der Fachverband von einem Nettozubau von 137 Neuanlagen aus.

Bei den Bestandsanlagen rechnet der FvB damit, dass die Flexibilisierung zu einer prognostizierten Leistungserhöhung um 239 MW führen wird. Zusammen mit den Neuanlagen würde dies zu einer neu installierten Leistung von 260 MW führen. AgE