Biogas aus Stroh?

Stroh ist in großen Mengen verfügbar und energiereich. Damit hat es das Potenzial zum Biogassubstrat. Wer Stroh jedoch erfolgreich einsetzen möchte, kommt an einer Aufbereitung nicht vorbei.

Stroh ist in großen Mengen verfügbar und energiereich. Damit hat es das Potenzial zum Biogassubstrat.

Wer Stroh erfolgreich einsetzen möchte, kommt allerdings an einer Aufbereitung nicht vorbei. Wie das gehen kann, diskutierten die Teilnehmer der Tagung "Biogas aus Stroh" in Heiden.

In Deutschland ließen sich jährlich bis zu 13 Mio. Tonnen Getreidestroh in Biogasanlagen nutzen. Theoretisch könnte Stroh so etwa 75 % des heute benötigten Silomais ersetzen. In der Praxis gibt es aber ein Problem: Stroh enthält Schutzschichten aus Lignin. Diese sind dafür verantwortlich, dass die Fermenterbakterien die energiereichen Inhaltsstoffe nur schwer erreichen können. Ohne eine Aufbereitung bleiben die Gaserträge enttäuschend.

Aufbereitung ist ein Muss

Verschiedenen Aufbereitungsverfahren können helfen. Zwei Beispiele:

  • Für die Herstellung von Strohpellets wird Stroh mit einer Hammermühle zerkleinert und anschließend pelletiert. Die Pellets werden mit Natronlauge besprüht. Diese schließt die im Stroh enthaltene Rohfaser zusätzlich chemisch auf.
  • Gehäckselt, gemahlen und mit Wasser versetzt lässt sich Stroh durch Silierung aufbereiten. In Versuchen, so Walter Stinner, Deutsches Biomasseforschungszentrum in Leipzig lagen die Gaserträge von gemahlenem und siliertem Stroh 35 bis 50 % über denen von frischem, gemahlenem Stroh und erreichten bis zu 80 % des Wertes von Silomais.

Maisstroh ernten lohnt

Neben Getreidestroh lässt sich Maisstroh aus dem Körnermais- oder CCM-Anbau energetisch nutzen. Monika Fleschhut von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft stellte erste Versuchsergebnisse vor:

  • Je Hektar fallen rund 100 dt Stroh mit einem TS-Gehalt zwischen 25 und 40 % an. Davon lässt sich etwa die Hälfte ernten.
  • Die Siliereigenschaften von Maisstroh sind gut. Die aerobe Stabilität ist hoch.
  • Ein Hektar Maisstroh ersetzt etwa 0,2 bis 0,25 ha Silomais.

Zurzeit ist der Einsatz von Stroh in der Praxis noch selten. Viele Verfahren sind noch nicht ausgereift. Doch das Potenzial ist da. stü

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in Ausgabe 36 des Wochenblattes.