Bezirksversammlung der Osnabrücker Herdbuch Genossenschaft

Bezirksversammlung OHG: Umsatzplus bei Tiervermarktung

Das Geschäftsjahr 2019 ist gekennzeichnet durch stabil niedrige Milchpreise. In der Tiervermarktung gelang der Osnabrücker Herdbuch Genossenschaft (OHG) aber ein Umsatzplus von 6 %.

Die Landwirtschaft und auch die Milchviehhaltung standen im vergangenen Jahr zunehmend unter Druck: Dürre, Tiertransportverbote und sinkende Milch- und Kälberpreise. "In der Rindervermarktung gelang der OHG aber ein Umsatzplus von 6 % auf 9,33 Mio. €", berichtete Hans-Willi Warder, Geschäftsführer der OHG, auf der heutigen Bezirksversammlung im Vennermoor (Osnabrück).

Der durchschnittliche Auktionspreis lag bei 1765 € pro Rind, die bessere Hälfte lag bei mehr als 2000 €. In den Besamungszahlen verzeichnet die OHG leichte Rückgänge. Der Anteil an Fleischrassebullen zur Genrauchskreuzung nimmt kontinuierlich zu und liegt bei mehr als 10 %. Der Umsatz in der Spermavermarktung in Deutschland konnte gesteigert werden, berichtete Warder. Außerdem gewinne die Herdentypisierung an Attraktivität und wird zur innerbetrieblichen Selektion und gezielten Anpaarung genutzt.

Warder empfahl den Landwirten neue Managementmaßnahmen, wie die ad libitum-Tränke bei den Kälbern, eine stickstoff- und phosphorreduzierte Fütterung bei den Milchkühen und eine Antibiotika-Minimierung umzusetzen. Das helfe in gesellschaftlichen Debatten um mehr Akzeptanz.

Kühe selektiv trockenstellen

"Stellen Sie Ihre Kühe selektiv trocken", forderte Prof. Dr. Volker Krömker von der Universität Kopenhagen die anwesenden Landwirte auf. "Natürlich müssen Kühe mit einer Euterentzündung antibiotisch therapiert werden, aber nicht alle." Mithilfe der MLP-Daten kann die Eutergesundheit der Kühe kontrolliert werden. Hat eine Färse die erste Mastitis, ist es in jedem Fall sinnvoll, diese zu behandeln. "Hat aber eine Milchkuh die dritte Euterentzündung, ist es meist genauso gut sie, zum Beispiel mit einem Entzündungshemmer zu behandeln. Auf jeden Fall nicht antibiotisch", erklärte Krömker. Bei letzteren sei die Heilungswahrscheinlichkeit zu gering.

Mit einem Bakteriologischen Schnelltest lässt sich schnell herausfinden, um welche Erreger es sich bei der Mastitis handelt. Dann folgt die Entscheidung über die Behandlung. Ist die Kuh therapiewürdig und der Erreger grampositiv, sollte eine lokale Antibiose verwendet werden. Bei einem gramnegativen Erreger riet Krömker den Landwirten, die Tiere mit einem Entzündungshemmer zu behandeln.